* 16.02.1772 Altdamm bei Stettin, † 03.08.1800 Karlsbad, Architekt.
Nach Abschluß der Maurer-, Zimmerer- und Steinschneiderlehre wurde G. bei seinem Vater David Friedrich Gilly (1748–1808) in Privatkursen unterrichtet. Zur weiteren Ausbildung kam er 1787 nach Berlin und absolvierte 1788 bis 1789 die Architekturklasse der Akademie der Künste. 1789 erhielt er eine Anstellung beim Oberhofbauamt und wurde 1797 mit 25 Jahren zum Oberhofbauinspektor befördert. Nach Gründung der Bauakademie, Unter den Linden 38, 1799 lehrte G. dort bereits mit 27 Jahren als Professor. Er förderte den Durchbruch des Klassizismus in Preußen und beeinflußte eine Vielzahl von Architekten, u. a. Karl Friedrich Schinkel. Von seinen Plänen, so für ein Denkmal Friedrich des Großen auf dem Leipziger Platz, wurde kaum einer verwirklicht. G. war u. a. 1795/96 bei der Ausstattung des Schlosses beteiligt und schuf 1791 gemeinsam mit P. L. Simon den Spreeflügel der Stadtvogtei, Molkenmarkt (zerstört). Johann Gottfried Schadow fertigte nach seinen Entwürfen den Fries für die Neue Münze. Die von ihm 1799 entworfene Meierei im Schloßpark Bellevue wurde im II. Weltkrieg beschädigt und danach abgetragen. Ebenfalls nicht mehr vorhanden sind die nach seinen Plänen gestalteten Häuser Jägerstraße 14, Behrenstraße 68, Breite Straße 30 und die Villa Möller am Großen Tiergarten. G. wohnte von 1788 bis 1794 in der Leipziger Straße 7.
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