Canstein, Carl Friedrich Hildebrand Reichsfreiherr vom und zum

* 04.08.1667 Lindenberg bei Frankfurt/Oder,
† 19.08.1719 Berlin,
Theologe.

C. wirkte nach Jurastudium und Reisen durch Europa seit 1689 als Kammerjunker am Berliner Hof und als Offizier im kurbrandenburgischen Heer. C. entwickelte sich zum Förderer des Pietismus, er hatte Kontakt zu Philipp Jakob  Kontext: Spener, Philipp Jakob Spener und August Hermann Francke (1663–1727), dessen Stiftung in Halle er finanziell unterstützte. C. gründete 1710 die erste deutsche Bibelgesellschaft, seit 1775 mit dem Namen „Cansteinsche Bibelanstalt“, die eine Neubearbeitung der Lutherischen Bibel in Hundertausenden von Exemplaren herstellte und für die Armen billig verbreitete. Sie hatte ihren Sitz in der Poststraße 27 (Cansteinhaus), wo C. auch wohnte und starb. Beigesetzt ist er in der  Kontext: Marienkirche Marienkirche, in der eine Gedenktafel an sein Wirken erinnert. Heute hat die Cansteinsche Bibelanstalt in der Evangelischen Kirche der Union ihren Sitz im  Kontext: Dietrich-Bonhoeffer-Haus Dietrich-Bonhoeffer-Haus in der Ziegelstraße 30.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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