L. war von 1912 bis 1915 als Assistentin bei Max Planck am Institut für theoretische Physik der Universität, bei Otto Hahn in der Holzwerkstatt des I. Chemischen Instituts der Universität (Hessische Straße 1/2) bzw. am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie (Zehlendorf) tätig, wo sie 1918 bis 1938 die physikalisch-radioaktive Abteilung leitete. Zusammen mit Hahn entdeckte sie das Verfahren des radioaktiven Rückstoßes, die Transurane und das Element 91 Protaktinium. M. lieferte die physikalische Deutung der von Hahn entdeckten Kernspaltung. 1919 zum Professor ernannt, war sie 1922 die erste Frau, die sich in Deutschland für Physik habilitierte. Seit 1926 als a. o. Professorin für experimentelle Kernphysik an der Friedrich-Wilhelms-Universität (heute Humboldt-Universität) tätig, entzogen ihr die Nationalsozialisten 1933 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft die Lehrerlaubnis. 1938 emigrierte sie nach Schweden. Nach dem II. Weltkrieg wurde sie am 20.10.1949 Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Ein Forschungsinstitut der Max-Planck-Gesellschaft, Glienicker Straße 100 (Zehlendorf), wurde nach ihr und Otto Hahn Hahn-Meitner-Institut benannt. M. erhielt weitere Berliner Ehrungen, so erinnert am Institutsgebäude Hessische Straße 1/2 eine Gedenktafel an ihr Wirken und die Lise-Meitner-Straße in CharlottenburgWilmersdorf ist nach ihr benannt. 1992 erhielt das Element 109 ihr zu Ehren den Namen Meitnerium.