Meitner, Lise

* 07.11.1878 Wien,
† 27.10.1968 Cambridge (Großbritannien),
Physikerin.

L. war von 1912 bis 1915 als Assistentin bei Max  Kontext: Planck, Max Karl Ernst Ludwig Planck am Institut für theoretische Physik der Universität, bei Otto  Kontext: Hahn, Otto Hahn in der „Holzwerkstatt“ des I. Chemischen Instituts der Universität (Hessische Straße 1/2) bzw. am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie (Zehlendorf) tätig, wo sie 1918 bis 1938 die physikalisch-radioaktive Abteilung leitete. Zusammen mit Hahn entdeckte sie das Verfahren des radioaktiven Rückstoßes, die „Transurane“ und das Element 91 „Protaktinium“. M. lieferte die physikalische Deutung der von Hahn entdeckten Kernspaltung. 1919 zum Professor ernannt, war sie 1922 die erste Frau, die sich in Deutschland für Physik habilitierte. Seit 1926 als a. o. Professorin für experimentelle Kernphysik an der Friedrich-Wilhelms-Universität (heute  Kontext: Humboldt-Universität zu Berlin Humboldt-Universität) tätig, entzogen ihr die Nationalsozialisten 1933 aufgrund ihrer jüdischen Herkunft die Lehrerlaubnis. 1938 emigrierte sie nach Schweden. Nach dem II. Weltkrieg wurde sie am 20.10.1949 Korrespondierendes Mitglied der  Kontext: Akademie der Wissenschaften Akademie der Wissenschaften. Ein Forschungsinstitut der Max-Planck-Gesellschaft, Glienicker Straße 100 (Zehlendorf), wurde nach ihr und Otto Hahn „Hahn-Meitner-Institut“ benannt. M. erhielt weitere Berliner Ehrungen, so erinnert am Institutsgebäude Hessische Straße 1/2 eine Gedenktafel an ihr Wirken und die Lise-Meitner-Straße in Charlottenburg–Wilmersdorf ist nach ihr benannt. 1992 erhielt das Element 109 ihr zu Ehren den Namen „Meitnerium“.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
www.berlingeschichte.de/Lexikon/Index.html