L. studierte Jura in München und Berlin. In seiner Berliner Studienzeit wohnte er mit seinem Freund Max Fürst zur Untermiete in der Auguststraße 60. 1928 ließ sich L. als Rechtsanwalt beim Berliner Kammergericht in Mitte nieder. Er betrieb seine Anwaltskanzlei am Molkenmarkt, danach in der Königstraße (heute Rathausstraße) 20/21. 1930 wohnte er bei der Familie seines Freundes Max Fürst in der Koblanckstraße 1A (Zolastraße) hinter der Volksbühne. L. war vor allem als Anwalt der Roten Hilfe tätig. Er wirkte in verschiedenen Prozessen, die im Kriminalgericht Moabit stattfanden. So erstattete er Anzeigen gegen den Polizeipräsidenten Karl Friedrich Zörgiebel und gegen dessen Stellvertreter Bernhard Weiß wegen Anstiftung zum Mord anläßlich der 31 Toten vom 1. Mai 1929. Er arbeitete in dem unter Vorsitz von Carl von Ossietzky (18891939) tagenden Ausschuß zur Untersuchung der Berliner Mai-Vorgänge und trat als Nebenklägervertreter im Eden-Prozeß gegen den SA-Sturm 33 auf. Es gelang ihm, das Gericht zu veranlassen, Adolf Hitler im Kriminalgericht Moabit als Zeugen zu vernehmen. Bis zu seiner Verhaftung am 28. 2. 1933 nahm L. an weiteren fünf Prozessen gegen den SA-Sturm 33 teil. Er wurde im KZ Sonnenburg inhaftiert, in dem der SA-Sturm 33 als Hilfspolizei eingesetzt war. Später kam er ins KZ Dachau, wo er ermordet wurde. Die am Berliner Stadtgericht vorbeiführende Straße wurde 1951 von Neue Friedrichstraße in Littenstraße umbenannt. Eine Gedenktafel am Stadtgericht erinnert an den Anwalt.