Herz, Henriette Julie (geb. de Lemos)

* 05.09.1764 Berlin,
† 22.10.1847 Berlin,
Saloniere.

H. führte gemeinsam mit ihrem Mann, dem Mediziner Marcus H. (1747–1803), eines der bedeutendsten gesellschaftlichen Begegnungszentren der Stadt. Zu den Privatvorlesungen für Kollegen und Schüler des Mediziners hatten auch interessierte Dichter und Künstler Zugang, woraus sich bald als eigenständige Einrichtung der Salon der H., zuerst in der Spandauer Straße 53, später in der Neuen Friedrichstraße 22, dann Markgrafenstraße 59 entwickelte. Zu seinem Kreis zählten die Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt, Friedrich von Schlegel und Friedrich Schleiermacher. Weitere Gäste waren u. a. Prinz Louis Ferdinand (1772–1806), Comte de Mirabeau (1749–1791) und Madame de Staël (1766–1817). Die berühmtesten Maler und Bildhauer der Zeit stellten die H. dar. Anton Graff (1736–1813) malte sie, und Johann Gottfried Schadow schuf eine Büste von ihr. Beide Kunstwerke befinden sich heute in der Nationalgalerie. Seit dem 2. 8. 1999 trägt der Henriette-Herz-Platz ihren Namen. Ihr Ehrengrab befindet sich auf dem Jerusalems- und Neue Kirche Friedhof II (Kreuzberg).

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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