George, Heinrich (eigentl. Schulz, August Heinrich Georg)

* 09.10.1893 Stettin,
† 25. 09.1946 Sachsenhausen bei Oranienburg, Schauspieler.

G. kam nach mehreren Engagements an verschiedenen Theatern 1922 nach Berlin. Er spielte zunächst unter der Regie von Max  Kontext: Reinhardt, Max Reinhardt am Großen Schauspielhaus und am  Kontext: Deutsches Theater und Kammerspiele Deutschen Theater. G. gehörte 1923 zu den Mitbegründern des Schauspielertheaters (im Central-Theater, Alte Jakobstraße). Unter seiner Geschäftsführung sollte der Bruch mit dem Bildungstheater und kommerzielle Unabhängigkeit erreicht werden. 1924 wurde der Charakterdarsteller an der  Kontext: Volksbühne Volksbühne engagiert. Unter der Regie von Erwin  Kontext: Piscator, Erwin Friedrich Max Piscator spielte er seit 1925 auf dieser Bühne, aber auch im Theater am Schiffbauerdamm ( Kontext: Berliner Ensemble Berliner Ensemble). Hervorzuheben sind v. a. seine Rollen in den Filmen „Metropolis“ (1927) und 1931 die Verkörperung des Franz Biberkopf in „Berlin Alexanderplatz.“ G. sympathisierte 1922 mit dem Schauspielerstreik in Berlin. Dafür entließen ihn 1933 die Nationalsozialisten zunächst. Ein Jahr darauf arrangierte sich G. mit ihnen und erhielt von nun an wieder Rollen und Ämter. So übernahm er Hauptrollen in den Filmen „Hitlerjunge Quex“ und „Kolberg“. 1940 spielte G. den Postmeister nach eine Novelle von Alexander Puschkin (1799–1837). Von 1938 bis 1944 arbeitete G. als Intendant des Schillertheaters (Charlottenburg). Nach dem II. Weltkrieg starb er nach einer Operation im sowjetischen Internierungslager Sachsenhausen. Er erhielt am 16. 10.1994 ein Ehrengrab auf dem Städtischen Friedhof in Zehlendorf.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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