Dorotheenstädtischer Friedhof II

Wedding (Oranienburger Vorstadt), Liesenstraße 9.

Er wird südöstlich begrenzt von der Liesenstraße, nordöstlich von der Garten- und nordwestlich von der Grenzstraße, er hat eine Fläche von 30 954 mē. Der Dorotheenstädtische Friedhof in der Chausseestr. 126, auf dem sowohl die Dorotheenstädtische wie die Friedrichwerdersche Gemeinde ihre Toten begruben, war zu klein geworden. Deshalb verhandelte die Dorotheenstädtische Gemeinde 1834 mit dem Gastwirt Liesen wegen Landkaufs in der heutigen Liesenstraße. Der neue, eigene Friedhof der Gemeinde wurde 1841 angelegt und 1842 geweiht, bestattet wurden ab 1843 nicht nur Mitglieder der Gemeinde. Der Bau der Mauer 1961 trennte die Gemeinde von ihrem Friedhof. Dessen Verwaltung wurde von Kreuzberger Kirchengemeinden übernommen. Die jetzige Kapelle mit Reminiszenzen an den Expressionismus wurde 1950/51 nach Plänen von Otto  Kontext: Bartning, Otto Bartning als Notkirche für die Dankesgemeinde gebaut, das dreiteilige Tor in der Liesenstraße schufen 1912/13 die Brüder Friedrich (* 1872) und Wilhelm Hennings (* 1874).

Unter Denkmalschutz steht das Mausoleum, das 1898 von Hermann Paulick (1880–1909) und Felix Voss (1878–1962) für den Zirkusdirektor Paul  Kontext: Busch, Paul Vinzenz Theodor Busch und dessen Frau Barbara Sidonie Busch (1849–1898) errichtet wurde, sowie die für den Kaufhausbesitzer und Firmengründer Rudolph  Kontext: Hertzog, Rudolph Hertzog 1926 von Stahl und Herzog geschaffene Grabanlage. In Ehrengräbern des Landes Berlin liegen bestattet August Adolph Edmund Eberhard Kundt (1839–1894; Experimentalphysiker), Otto  Kontext: Nicolai, Otto Carl Ehrenfried Nicolai, Julius Carl  Kontext: Raschdorff, Julius Carl Raschdorff, Ernst Jacob  Kontext: Renz, Ernst Jacob Renz, Albert Schumann (1858–1939; Zirkusunternehmer, Nachfolger von Renz). Teile des Friedhofs stehen unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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