befand sich in Tiergarten (Tiergarten-Süd),
Budapester Straße 35.
Das Gebäude (ehemals Nürnberger Straße 7071) wurde 1911 im Auftrag des Rechtsanwalts Max Epstein vom Architektenbüro Hildenbrand & Nicolaus als Opernhaus mit 1045 Plätzen erbaut. Die Kurfürstenoper, bei deren Bau vorwiegend Tuffstein benutzt wurde, war im Stil des Neoklassizismus gestaltet. 1913 übernahm Epstein das Haus als Eigentümer sowie Leiter und ließ es durch den Theaterarchitekten Oskar Kaufmann umbauen. Die Deutsche Künstler-Theater-Sozietät trat die Arbeit mit einem neuen Konzept, einem untyrannisch geführten Sprechtheater, an. Die Regie des Eröffnungsstücks Wilhelm Tell führte Gerhart Hauptmann (18621946). Meinungsverschiedenheiten unter den Sozietären und finanzielle Probleme führten zur Auflösung. 1915 übernahm der Direktor des Lessing-Theaters, Viktor Barnowsky, die Theaterleitung. Er engagierte den Regisseur und Schauspieler Curt Goetz (18881960) und den Komiker Max Adalbert (18741933), die das neue Profil bestimmten. 1924 gab Barnowsky aus finanziellen Gründen auf. Bis 1935 amtierten verschiedene Intendanten mit unterschiedlichsten Profilen u. a. Heinz Saltenburg, der das Haus zum Operettentheater machte. 1935 wurde Epstein enteignet und das Haus zwangsweise an die Staatstheater übergeben. So wurde von 19351943 Gustaf Gründgens auch Intendant des Kleinen Hauses. Es wurden vor allem Komödien aufgeführt. Emil Jannings und Heinz Rühmann (19021994) standen hier auf der Bühne. Nach einem Bombenangriff 1943 brannte das Theater aus. 1963 wurde die Ruine gesprengt und das Gelände geräumt. 19831985 baute die Grundkreditbank auf diesem Grundstück ihre Zentrale.