Protzen, Joachim Michael Adalbert

* 05.10.1837 Berlin,
† um 1898 Stralau,
Teppichfabrikant.

Dia-Serie Protzen, Joachim Michael Adalbert P. erlangte seine Ausbildung im väterlichen Geschäft, in der Tuchhandlung am Köllnischen Fischmarkt Nr. 3 und später in der Teppichfabrik Prätorius & Protzen, Engelufer 8. Seit Gründung des Familienunternehmens M. Protzen & Sohn, Teppichfabrik, im Jahre 1865 mit Geschäftslokal Wallstraße 3/4 war er gemeinsam mit seinem Vater Michael Protzen (1809–1889) und seinem Bruder Eugen Protzen (1842–1920) Inhaber und Teppichfabrikant; er wohnte in dieser Zeit Adalbertstraße 40. Mit Errichtung der neuen Fabrikationsstätte in Stralau, Dorfstraße 20-22, war ihm 1869 die Leitung der  Kontext: Teppichfabrik M. Protzen & SohnTeppichfabrik M. Protzen & Sohn übertragen worden, die als erste in Deutschland den Kettendruck zur preiswerten Musterung von Teppichen eingeführt hatte. Das vorherige Einfärben der den Flor bildenden Kettfäden gemäß beabsichtigtem Muster auf großen Drucktrommeln ließ die reichste Musterung in einfacher Weise zu. Seit 1869 hatte P. seinen Wohnsitz in der Villa auf dem Stralauer Fabrikgrundstück an der  Kontext: SpreeSpree, direkt neben der Fußgängerbrücke und der gerade errichteten Ringbahnbrücke. Sein Sohn Adolf Protzen (1869–1934) führte nach ihm das Familienunternehmen in Stralau. Beerdigt wurde P. vermutlich auf dem  Kontext: St.-Petri-FriedhofSt.-Petri-Friedhof.

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 21. Okt. 2003
Berliner Bezirkslexikon, Friedrichshain-Kreuzberg
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