1905/06 errichtete Ludwig Hoffmann den Schulkomplex zwischen zwei Parallelstraßen für das Friedrichs-Realgymnasium. Der in Mauerwerk ausgeführte Klassentrakt, eine dreigeschossige Vierflügelanlage in geschlossener Bebauung der Mittenwalder Straße, setzte sich in der Schleiermacherstraße mit dem Direktorenhaus fort. Die zwölfachsige, hell verputzte Fassade des Hauptgebäudes wurde mit Rundbogentüren und-fenstern sowie Pilastern versehen und im Erdgeschoss mit Muschelkalk verblendet. Das fünfachsige, verputzte Wohnhaus erhielt bildhauerischen Schmuck von Josef Rauch. Gegen 1945 wurde der Westflügel des Schulgebäudes nahezu zerstört und bis 1956 inklusive Turnhalle wieder hergestellt. Nachdem zum Schulgelände das Grundstück Schleiermacherstraße 22 hinzukam, wurde bis 1972 ein Erweiterungsbau in Stahlbetonskelettbauweise für Fachkabinette errichtet. Seit 1989 schmücken die Kleistherme und die Uhlandherme den Schulhof. 1993 erfolgte die originalgetreue Wiederherstellung der alten Fassade. Am 24.04.1906 hatte das Friedrichs-Realgymnasium aus der Friedrichstraße 126 hier sein neues Quartier bezogen. Entstanden war es am 11.04.1850 als Friedrich-Wilhelmstädtische höhere Lehranstalt, inhaltlich als Real-Anstalt. 1856 erfolgte die Neubenennung in Friedrichs-Gymnasium und Realschule. Nach der Trennung beider Schulen 1874, verblieb die Realschule am Ort und nannte sich ab 1882 Friedrichs-Real-Gymnasium (FRG). Bis zum Vorabend des Zweiten Weltkrieges erhielt die Anstalt mehrfach andere Namen. Zwischen 1939 und 1945 diente der Komplex unter anderem als Speicher. Zerstörungen ließen den offiziellen Schulbetrieb erst wieder ab Mai 1947 zu, jedoch hatten sich schon 1945 etwa 1000 Kreuzberger Schüler höherer Schulen eingefunden, die eine Bildungsstätte suchten und hier Aufnahme fanden. Am 03.09.1946 teilte sich die Schule in eine naturwissenschaftliche und eine sprachliche Anstalt. Letztere verblieb in dem heute denkmalgeschützten Bau und erhielt den vakanten Namen des 1945 am Mariannenplatz geschlossenen Leibniz-Gymnasiums nach dem Philosophen, Mathematiker und Naturwissenschaftler Gottfried Wilhelm von Leibniz (16461716). Der naturwissenschaftliche Zweig bildete die Robert-Koch-Oberschule (Gymnasium), die 1950 in die Dieffenbachstraße 60 zog.