1864 wurden die Statuten der "Berlin-Görlitzer Aktiengesellschaft", die sich für den Bau der Eisenbahnstrecke nach Görlitz gebildet hatte, genehmigt. Die Leitung des technischen Büros übernahm August Orth. Ein erster Betrieb auf der Strecke erfolgte bereits im Preußisch-Österreichischen Krieg 1866, allerdings noch von einem Behelfsbahnsteig aus. Offizieller Betriebsbeginn war der 31.12.1867. Der fünfgleisige Kopfbahnhof erhielt als Empfangsgebäude einen von Orth entworfenen dreigeschossigen Mauerwerkbau, dem eine Halle mit Rundbogenarkaden und zwei Ecktürmen vorgesetzt war. Die Bauten im Stil der Neorenaissance waren mit gelben Klinkern verkleidet. Der G. bediente den Vorortverkehr nach Grünau und Königs Wusterhausen, den Fernverkehr nach Görlitz und Zittau und darüber bis nach Wien und Breslau. Bereits 1938 wurde geplant, den G. aufzugeben und den Verkehr über den projektierten Südbahnhof zu führen. Trotz Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg fuhren auch nach 1945 wieder Züge vom G. Mit der Fertigstellung des Berliner Außenringes schloss der Bahnhof am 18.05.1952 für den Personenverkehr. 1958 schlug der Kreuzberger Bürgermeister Willy Kressmann den Abriss der Anlagen und die Schaffung eines Parks vor. Die ersten Sprengungen erfolgten 1962, die letzten 1975. Das Bahnhofsgelände wurde zum Görlitzer Park gestaltet. Erhalten sind lediglich drei gelbgeklinkerte Lagerschuppen und die Fußgängerbrücke Görlitzer Ufer, die anderen Eisenbahnbrücken wurden 2001 abgetragen.