Heartfield, John

(eigtl. Herzfeld, Helmut)
* 19.6.1891 Berlin,
† 26.4.1968 Berlin,
Grafiker.

Dia-Serie Heartfield, John Er war der älteste Sohn des Schriftstellers Franz Held (eigentlich Herzfeld, 1862-1908) und Bruder Wieland  Kontext zu: Herzfelde WielandHerzfeldes. Er begann 1905 eine Buchhändlerlehre in Wiesbaden und studierte von 1908 bis 1911 an der Kunstgewerbeschule in München. 1912 arbeitete er als Werbegrafiker und setzte 1913/14 sein Kunststudium in Charlottenburg fort. 1915 begann seine Freundschaft mit George  Kontext zu: Grosz GeorgeGrosz. Gemeinsam mit ihm entwickelte H. seine Technik der Photomontage, die er bei Buchumschlägen des Malik-Verlags sowie als Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften und bei Plakaten zur politischen Agitation einsetzte. Aus Protest gegen die chauvinistische Englandhetze in Deutschland änderte er 1916 seinen Namen in John Heartfield. Gemeinsam mit seinem Bruder gründete H. 1916 die Zeitschrift "Neue Jugend" und 1917 den Malik-Verlag. Am 31.12.1918, dem Gründungstag der KPD, trat er dieser bei. Er wurde Mitglied des Berliner Clubs "Dada" und beteiligte sich 1919 an der ersten Dada-Ausstellung. 1920 arbeitete H. bei Erwin  Kontext zu: Piscator ErwinPiscator als Bühnenbildner, bald darauf auch bei Max  Kontext zu: Reinhardt MaxReinhardt. Um 1922 wohnte H. in Wilmersdorf, Katharinenstraße 2. Seit 1926 war er auch für das Graphische Atelier der KPD in Berlin tätig. Er gestaltete zahlreiche propagandistische Aufrufe, schuf Grafiken und vor allem hervorragende Fotomontagen, die er nach seiner erzwungenen Flucht aus Deutschland 1933 unter anderem in der "Arbeiter-Illustrierten-Zeitung" in Prag veröffentlichte. 1938 emigrierte er nach London und hielt sich bis Kriegsende in England auf. 1950 kam er in die DDR und arbeitete als Grafiker. Die Kunst der internationalen revolutionären und antifaschistischen Fotomontage und Buchgestaltung hat H. wesentlich beeinflusst. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Dorotheenstädtisch- Friedrichwerderschen Friedhof I, Chausseestraße 126 (Mitte). In Hellersdorf wurden eine Straße und eine Schule nach ihm benannt (Marzahn-Hellersdorf).

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Revolution und Realismus, Voß, Wer ist wer? 1955, Wer war wer DDR, 1992 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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