H., Sohn des Schriftstellers Franz Held (eigentlich Herzfeld, 1862-1908)) und Bruder John Heartfields studierte in Berlin Germanistik und Medizin. Als Soldat im Ersten Weltkrieg desertierte er, wurde inhaftiert und in eine Strafkompanie abkommandiert. 1916 gab er die Zeitschrift "Neue Jugend" heraus, um seine Haltung gegen den Krieg öffentlich zu machen. Nach deren Verbot gründete er 1916/17 gemeinsam mit seinem Bruder den Malik-Verlag. Dieser befand sich in der damals noch zu Charlottenburg gehörenden Passauer Straße 3 (heute Tempelhof-Schöneberg). Die Brüder verlegten vorrangig revolutionäre Literatur. Der Verlag hatte seinen Namen nach dem 1919 verlegten ersten Roman "Der Malik. Ein Kaiserroman" von Else Lasker-Schüler. Dieser Verlag wurde zum Sprachrohr der revolutionären Linken und des Dadaismus. H. verlegte auch russische und sowjetische Autoren wie Maxim Gorki (1868-1936) und Lew Tolstoi (1828-1910). In Zusammenarbeit mit George Grosz gab der Verlag 1919/20 die satirischen Zeitschriften "Die Pleite" und "Jedermann sein eigner Fußball" heraus, die beide verboten wurden. 1919 wurde H. Mitglied der KPD und 1929 des Bundes Proletarischer Schriftsteller (BPRS). 1920 zog der Verlag in das Dachgeschoss des Hauses Kurfürstendamm 76/Ecke Lehniner Platz. 1933 musste H. nach Prag emigrieren, wo er den Verlag bis 1939 weiterführte. Ab September 1933 bis 1935 gab er mit Anna Seghers, Jan Petersen, Oskar Maria Graf (1894-1967), Franz Carl Weiskopf (1903-1955) u. a. die Exilzeitung "Neue Deutsche Blätter" heraus. 1939 ging H. in die Schweiz und von dort in die USA. In den USA gründete er 1943 den Aurora-Verlag. 1949 kam H. nach Deutschland zurück. Er erhielt eine Professur für Literatursoziologie an der Leipziger Universität. H. schrieb Gedichte und Erzählungen. 1961 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Künste und des Präsidiums des PEN-Zentrums der DDR. Am 11.4.1986 wurde H. die Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin verliehen. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Dorotheenstädtisch-Friedrichwerderschen Friedhof I, Chausseestraße 126 (Mitte). Eine Gedenktafel Woelkpromenade 5 und die Wieland-Herzfelde-Oberschule, Pistoriusstraße 133 (Pankow) erinnern an ihn.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Revolution und Realismus, Voß, Wer war wer DDR, Wer ist wer? 1955, Schriftsteller
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