Petersen, Jan

(eigtl. Schwalm, Hans) (Pseud. Claus Halm, Otto Erdmann, Erich Otto)
* 2.7.1906 Berlin,
† 11.11.1969 Berlin,
Schriftsteller.

P. war seit 1931 leitendes Mitglied des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller und organisierte nach der Errichtung des NS-Regimes in Deutschland die illegale Arbeit des Bundes im Ausland. Noch während seines Aufenthaltes in Deutschland begann er die Arbeit an seinem Roman "Unsere Straße" (1936), in dem er den Alltag im Hitlerdeutschland und den illegalen Kampf der Bewohner der Charlottenburger Wallstraße (heute Zillestraße), einer vor allem von kommunistisch eingestellten Arbeitern bewohnten Gegend, schilderte. P. war der "Mann mit der schwarzen Maske", der auf dem im Juni 1935 in Paris tagenden ersten Internationalen Schriftstellerkongress zur Verteidigung der Kultur als illegaler deutscher Delegierter auftrat. Die Maske musste seine Illegalität wahren helfen. P. gab bis 1935 die Zeitschrift "Hieb und Stich" heraus, die illegal in Deutschland verbreitet wurde. Er war der anonyme Redakteur der in Prag erschienenen Literaturzeitschrift "Neue Deutsche Blätter". Die Entwicklung in Deutschland zwang ihn im gleichen Jahr zur Emigration über Frankreich in die Schweiz. Die Gestapo forderte 1936 seine Auslieferung von der Schweiz. P. konnte 1937 nach England emigrieren und war von 1938 bis 1946 Vorsitzender der Schriftstellersektion des Freien Deutschen Kulturbundes in London. 1946 kehrte er nach Berlin zurück, wurde Vorsitzender der "Volksbühne" Berlin, war von 1953 bis 1955 1. Vorsitzender des Deutschen Schriftstellerverbandes Berlin und Mitglied des PEN-Zentrums der DDR. Er wohnte um 1950 in der Marienburger Allee 20. Sein Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Müggelheim, Gosener Landstraße 1 (Treptow-Köpenick). Die Jan-Petersen-Straße in Marzahn ist nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
[ SBZ, Voß, verboten ]

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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