Haubach, Theodor

* 15.9.1896 Frankfurt am Main,
† 23.1.1945 Berlin-Plötzensee,
Politiker.

H. besuchte in Darmstadt das Ludwig-Georg-Gymnasium und legte 1914 dort sein Abitur ab. Als Kriegsfreiwilliger im Ersten Weltkrieg wurde er als Frontoffizier achtmal verwundet. 1922 wurde er Mitglied der SPD in Hamburg. Nach einem Studium der Soziologie und Philosophie in Heidelberg begann er 1924 als Wirtschaftsredakteur beim "Hamburger Echo". H. war Mitbegründer des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold und ab 1927 Mitglied der Hamburger Bürgerschaft. Von 1928 bis 1930 war er Pressereferent bei Innenminister Carl Severing (1875-1952) sowie ab 1930 Pressechef des Berliner Polizeipräsidiums. Er wurde nach Franz von Papens (1879-1969) Staatsstreich am 20.7.1932 entlassen. H. wohnte damals in der Siedlung  Kontext zu: EichkampEichkamp, Falterweg 11, später in der Bregenzer Straße 6 und um 1933 Meiningenallee 1. Im Herbst 1933 wurde er mehrmals inhaftiert. Im November 1934 nahm die Gestapo ihn wiederum fest und überführte ihn in das Konzentrationslager Börgermoor, aus dem er 1936 entlassen wurde. Im Herbst 1939 wurde H. erneut verhaftet, nach einigen Verhören in Dresden aber wieder entlassen. Nach seiner Freilassung fand er durch Adolf Reichwein, Wilhelm Leuschner (1890-1944) und Carlo  Kontext zu: Mierendorff CarloMierendorff zum oppositionellen Kreisauer Kreis. H. war nach der geplanten Beseitigung Hitlers als Informationsminister vorgesehen. Er wurde nach dem gescheiterten Hitlerattentat vom 20. Juli 1944 am 9. August verhaftet und in das Konzentrationslager Ravensbrück überführt. Am 15.1.1945 wurde er vom "Volksgerichtshof" zum Tode verurteilt und in  Kontext zu: Gedenkstätte PlötzenseePlötzensee hingerichtet. Die Haubachstraße wurde 1947 ihm zu Ehren benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Herold ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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