Graf von (1864)
* 13.4.1784 Stettin,
† 1.11.1877 Berlin,
Militär.
Nach dem Gymnasium trat W. am 15.8.1796 mit zwölf Jahren in das preußische Heer ein und wurde zwei Jahre später zum Dragonerleutnant befördert. Er nahm als Offizier 1807 am Krieg gegen Frankreich teil und erhielt am 18.7.1807 wegen seiner entschlossenen Haltung in der Schlacht bei Heilsberg den Orden Pour le Mérite. Aktiv kämpfte W. 1813/14 in den Befreiungskriegen. 1814 wurde er zum Oberst befördert und am 30.3.1823 zum Generalmajor. 1834 wurde W. Divisionskommandeur in Münster, 1839 Kommandierender General des 1. preußischen Armeekorps in Königsberg und 1842 des 2. Armeekorps in Stettin. Am 7.4.1847 ernannte man ihn zum Gouverneur von Stettin. Im April 1848 erhielt er den Oberbefehl über die preußischen und über die Bundestruppen in Schleswig-Holstein. Mitte September 1848 beförderte ihn König Friedrich Wilhelm IV. zum Oberbefehlshaber aller Truppen in den Marken. W. marschierte am 10.11.1848 vom Halleschen Tor kommend in Berlin ein, entwaffnete die Bürgerwehr und löste die Versammlung der Volksvertreter im Schauspielhaus auf. Er ließ den Belagerungszustand ausrufen. Von 1849 bis zum 18.5.1864 war W. Gouverneur von Berlin. Am 24.9.1850 erhielt er für all seine Verdienste als 30. Bürger das Ehrenbürgerrecht von Berlin. Am 9.11.1849 wurden er, Graf Friedrich Wilhelm von Brandenburg und Freiherr Otto Theodor von Manteuffel für "hohe Verdienste um das Vaterland, wodurch auch die Interessen unserer Stadt gefördert sind", Ehrenbürger von Charlottenburg. Am 15.8.1856 zum Generalfeldmarschall befördert, erhielt von W. am 10.6.1857 vom König den Marschallstab übersandt. Damit war er der erste Generalfeldmarschall, der den Stab als Kennzeichen der äußeren Würde erhielt. Im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 hatte er nominell den Oberbefehl über die vereint schlagenden preußisch-österreichischen Heere. Am 18.5.1864 wurde er in den Grafenstand erhoben. Das Steglitzer Schloß diente ihm als Sommersitz. W. wohnte am Pariser Platz 3. Er wurde in Stettin beigesetzt.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Altpreußische, Priesdorff, Gotha FH,GH
]