* 23.4.1855 Breslau,
† 30.7.1934 Puppling bei Wolfratshausen,
Schriftsteller.
W. studierte Germanistik, Philosophie und Biologie in Straßburg und Leipzig. 1882 kam er als freier Schriftsteller nach Berlin. W. wohnte 1892/93 Nürnberger Straße 46. 1893 ging er nach München, wo er die Freie literarische Gesellschaft gründete, Dramen von Gerhart Hauptmann für den akademisch-dramatischen Verein inszenierte und für Zeitschriften arbeitete. 1899 kam W. wieder nach Berlin zurück und wohnte im Hofgebäude Kurfürstendamm 14/15, nahe dem Café des Westens und Mampes Guter Stube, wo sich die Künstler und Literaten aus den umliegenden Ateliers trafen. 1901 gründete W. hier das literarische Kabarett "Das Überbrettl", das jedoch wegen der preußischen Zensur und mangelnden Profitinteresses der Mitträger keinen Erfolg hatte. In dieser Zeit wohnte er Fasanenstraße 72/73. Die Berliner Kunst- und Literaturszene der Jahrhundertwende widerspiegelte sich in seinem Roman "Die kühle Blonde" (1891). In der Tragikomödie "Das Lumpengesindel" zeichnete W. das Bild der Boheme um die Brüder Heinrich Hart und Julius Hart und Peter Hille (1854-1904) in der Luisenstraße in Mitte. Auch seine "Geschichten von lieben, süßen Mädeln" (1898) und "Wie ich mich ums Leben brachte. Erinnerungen und Erfahrungen" (1923) sind von seinen Berliner Erlebnissen geprägt. 1905 verließ W. Berlin und lebte zunächst in Darmstadt und ab 1918 als freier Schriftsteller in Puppling.
Quellen und weiterführende Literatur: [ Killy, Kullnick, Reichshandbuch, Wer ist's ? 1909
]