Hart, Julius

* 9.4.1859 Münster,
† 7.7.1930 Berlin,
Schriftsteller.

Dia-Serie Hart, Julius H. absolvierte in Münster das Gymnasium. Gemeinsam mit seinem Bruder  Kontext zu: Heinrich Hertz InstitutHeinrich kam er im Herbst 1877 nach Berlin und studierte an der hiesigen Universität Rechtswissenschaften. Damals wohnten die Brüder in der Fehrbelliner Straße 7 (Mitte). Gemeinsam gaben die Brüder und Peter Hille (1854-1904) 1878 die literarische Zeitung "Deutsche Dichtung", 1878/79 die "Deutschen Monatsblätter" sowie ab 1879 den "Deutschen Literaturkalender" heraus, den seit 1884 Josef Kürschner (1853-1902) redigierte. H. wurde Mitglied der Sozialdemokratie und war ab 1878 Theaterkritiker in Bremen. 1881 folgte er seinem Bruder Heinrich erneut nach Berlin. Hier gaben die Brüder gemeinsam von 1882 bis 1884 die Zeitschriften "Kritische Waffengänge" und 1885 "Berliner Monatshefte für Literatur, Kritik und Theater" heraus, mit denen sie wesentlich zum Aufbruch der Moderne in der Literatur beitrugen. 1885 wohnten die Brüder Hart in der Tiergartener Paulstraße. Ebenso wichtig für die Herausbildung der naturalistischen Bewegung in Deutschland war der von ihnen mit begründete Literatenverein "Durch!" sowie der Friedrichshagener Dichterkreis, dem beide neben Gerhart Kontext zu: Hauptmann GerhartHauptmann u. a. angehörten. Die Brüder H. schrieben zwischen 1894 und 1896 neben Dramen, Gedichten und Novellen auch eine "Geschichte der Weltliteratur und des Theaters". Julius und Heinrich H. wohnten ab 1891 in Friedrichshagen (heute Treptow-Köpenick). 1889 waren sie Mitbegründer der "Freien Bühne". Nach 1900 war H. Redakteur in Glogau und Bromberg. Später gründete er die freireligiöse "Neue Gemeinschaft" in Schlachtensee. H., der zuletzt in der Derfflingerstraße 27 (heute Wolzogenstraße Steglitz-Zehlendorf) gewohnt hatte, wurde auf dem Friedhof Zehlendorf, Onkel-Tom-Straße 30 (Steglitz-Zehlendorf), beigesetzt. Das Grab wurde zum Ehrengrab erklärt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist´s 1906, Killy, Wohlberedt ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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