* 15.11.1862 Obersalzbrunn,
† 6.6.1946 Agnetendorf/Schlesien,
Schriftsteller.
1884 kam H. nach Berlin, studierte hier Geschichte und nahm Schauspielunterricht. 1886 fand er Kontakt zum Friedrichshagener Dichterkreis. Am 15.10.1889 zog er von Erkner in die Charlottenburger Schlüterstraße 78 um. Hier begann er mit seinem Stück "Die Weber", das am 24.9.1894 am Deutschen Theater, nachdem es vom Polizeipräsidenten zweimal verboten worden war, uraufgeführt wurde. 1894 zog er in die Humboldtstraße 9 (damals Boothstraße, Wilmersdorf) um. Für "Hanneles Himmelsfahrt" erhielt H. 1896 den Grillparzer-Preis. Die Universität Oxford ernannte ihn 1905 zu ihrem Ehrendoktor. 1912 wurde er mit dem Nobelpreis geehrt. Immer wieder unternahm er Reisen, die ihn durch Europa und in die USA führten. 1923 wurde er in den Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen. H. gehörte zu den ersten berufenen Mitgliedern der am 26.10.1926 in Berlin gegründeten Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, jedoch lehnte er die Berufung ab. 1928 wurde er dann deren Mitglied. In der Wiener Akademie war er bereits seit 1924 Ehrenmitglied. Zahlreiche Universitäten des Auslandes verliehen ihm die Ehrendoktorwürde. Zu seinen berühmtesten Dramen zählen "Vor Sonnenaufgang" (1889), "Die Weber" (1891/92) "Der Biberpelz" (1893) und "Florian Geyer" (1896). Sein öffentliches Eintreten für Demokratie in der Weimarer Zeit fand in der NS-Zeit keine Fortsetzung, obwohl er sich privat gegen das NS-Regime äußerte. Schon zu alt, um an Emigration zu denken, lebte H. zurückgezogen in Agnetendorf im Riesengebirge. H. wurde entsprechend seinem Wunsch, in Kloster auf Hiddensee beigesetzt. Das
Quellen und weiterführende Literatur:
[ NDB, Wer ist's ? 1928, Killy, Schriftsteller, Voß
]
© Edition Luisenstadt, 2005 Stand:
3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon