St.-Ludwig-Kirche

Wilmersdorf,
Ludwigkirchplatz.

Dia-Serie St.-Ludwig-Kirche Die S. wurde von 1895 bis 1897 nach Plänen des Regierungsbaumeisters August  Kontext zu: Menken AugustMenken im neugotischen Stil mit einem 70 m hohen Vierungsturm errichtet. Die St.-Ludwig-Gemeinde war aus der Charlottenburger Herz-Jesu-Pfarrei hervorgegangen und ihrerseits an der Gründung von vier Tochtergemeinden beteiligt: Heilig Kreuz in Wilmersdorf 1908, St.-Karl Borromäus in  Kontext zu: Villenkolonie GrunewaldGrunewald 1929, Salvator in  Kontext zu: SchmargendorfSchmargendorf 1932 und St.-Albertus Magnus in  Kontext zu: Halensee SiedlungHalensee 1935. Die Grundsteinlegung von St.-Ludwig erfolgte am 9.6.1895. Deren Konsekration nahm am 29.6.1897 der Fürstbischof von Breslau vor. Die Kirchenweihe stand im direkten Zusammenhang mit der Gedenkfeier für den 1891 verstorbenen Führer der Zentrumspartei im Reichstag Ludwig Windthorst (1812-1891), der auf Grund seiner politischen Stellung den Kauf des Baugrundstücks auf dem damaligen Straßburger Platz ermöglicht und sich für diesen Kirchenbau besonders eingesetzt hatte. Der Prälat Josef Jahnel (1834-1897) erwarb 1894 von der Wilmersdorfer Terrain-Gesellschaft das Grundstück für den Bau einer neuen Kirche. So erhielt die Kirche ihren Namen nach Ludwig Windthorst und seinem Namenspatron, Ludwig IX. (1214-1270), dem Heiligen, König von Frankreich. Die Lilie aus dem Wappen der Bourbonen befindet sich noch heute in den Mosaiken der Wandflächen auf beiden Seiten des Altarraumes, neben der Statue des Schutzpatrons, an den Leuchterbänken, an der Monstranz und auf einigen Messgewändern. Am 14.4.1898 wurde Carl Milz (1865-1939) als erster Seelsorger von St.-Ludwig in sein Amt eingeführt, der bis 1934 für die damals etwa 16 000 Katholiken zuständig blieb. Sein Nachfolger wurde Pfarrer Georg Schubert (1886-1953). Am 12. 4.1923 errichtete die Gemeinde in ihrer Kirche für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten einen von dem Bildhauer Joseph Limburg (1874-1955) geschaffenen Heldenaltar. Zur 40-Jahr-Feier von St.-Ludwig erhielt am 29.8.1937 Prälat Bernhard  Kontext zu: Lichtenberg BernhardLichtenberg das Levitenamt. Bei den Bombenangriffen in der Nacht vom 22. zum 23.11.1943 wurden die Kirche schwer beschädigt und das Pfarrhaus zerstört. Nach vorübergehender Nutzung des Kinderheims Maria Schutz in der Paulsborner Straße 18 zog die Gemeinde am 25.8.1947 wieder in die notdürftig renovierte Kirche. Eine gründliche Umgestaltung mit der Konsekration eines neuen Altars erfolgte 1955. Nach Entwürfen des Malers Hermann Kirchberger (1905-1983) wurden neue Chorfenster eingesetzt. Am 30.1.1959 wurde auf dem Grundstück des ehemaligen Pfarrhauses, Ludwigkirchplatz 10, das Altersheim Haus St. Ludwig seiner Bestimmung übergeben. Von 1959 bis 1986 war Benno Fahlbusch (* 1921) Pfarrer von St.-Ludwig. In seine Amtszeit fallen u. a. die Einweihung des Marienaltars 1961 durch Bischof Julius Kardinal Döpfner (1913-1976), der 1970 erfolgte Einbau der Orgel durch die Firma Gebr. Stockmann (Werl/Westfalen) und die Generalrenovierung der Kirche. Die St. Ludwig-Gemeinde ist mit etwa 10 000 Mitgliedern die größte katholische Gemeinde in Berlin. Sie hat einen sehr aktiven Caritas-Arbeitskreis, einen Kirchenchor und einen Sportverein, unterhält auf dem Kirchenhof den Ludwigkrug, das Altenheim St. Ludwig (Altersheim) und eine Kindertagesstätte mit 100 Plätzen. Die  Kontext zu: Katholische Schule St LudwigKatholische Schule St. Ludwig Wilmersdorf gehört ebenfalls zur St.-Ludwigs-Gemeinde.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Metzger Kirchen, Brühe, Christoffel, St. Ludwig, Goetz ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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