Poelzig, Hans

* 30.4.1869 Berlin,
† 14.6.1936 Berlin,
Architekt.

Dia-Serie Poelzig, Hans P. wurde nach dem Studium an der Technischen Hochschule Charlottenburg (heute  Kontext zu: Technische Universitaet Berlin TUBTechnische Universität Berlin) und mehrjähriger Tätigkeit als Regierungsbaumeister Lehrer und ab 1903 Leiter der Kunst- und Gewerbeschule in Breslau. 1916 wurde er Stadtbaurat in Dresden und leitete, hier noch mit Planungsarbeiten befasst, 1918/19 in Berlin den Umbau des Zirkus Schumann zum Großen Schauspielhaus (Alter Friedrichstadtpalast, Mitte). Ab 1920 lebte er wieder in Berlin, war Inhaber eines Meisterateliers und wurde 1922 Mitglied und Senator an der Akademie der Künste. P. war Mitglied der "Novembergruppe" und übernahm 1919/20 den Vorsitz des Deutschen Werkbundes, zu dessen Gründungsmitgliedern er 1907 gehört hatte. 1923 erhielt er eine Professur an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Nach seinen Plänen wurde 1928/29 das Terrain des ehemaligen Scheunenviertels neu bebaut, es entstanden die Wohnanlage mit dem Kino Babylon, die Wohn- und Geschäftshäuser Weydingerstraße 18 und Rosa-Luxemburg-Straße 15 (Mitte). Zudem stammen von P. in Berlin das  Kontext zu: Haus des RundfunksHaus des Rundfunks in der Masurenallee und Wohnhäuser, Am Fischtalweg (Steglitz- Zehlendorf). P. veröffentlichte zahlreiche Artikel und Aufsätze in Fachzeitschriften. Ab 1.10.1932 war er Vizepräsident der Preußischen Akademie der Künste. Vom NS-Regime wurde er aus dieser Funktion, wie auch aus dem Direktorat der  Kontext zu: Vereinigte Staatsschulen fuer Freie undVereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst entlassen. Auf Beschluss des Senats von 1969 erhielt er ein Ehrengrab auf dem Friedhof Wannsee I, Friedenstraße 8-10 (Steglitz-Zehlendorf). Eine Straße in Spandau und eine Gedenktafel in der Tannenbergallee 28, wo er von 1930 bis 1936 gewohnt hatte, erinnern an P.
Quel: Berlinische Lebensbilder Baumeister, Thieme/Becker, Kieling

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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