Haus des Rundfunks

Charlottenburg,
Masurenallee 8-14.

Dia-Serie Haus des Rundfunks In Deutschland entstanden Ende der 1920er, Anfang der 1930er Jahre mehrere Funkhäuser. Das größte von allen wurde in Berlin gebaut. Bereits 1927 fiel die Wahl, nachdem das Vox-Haus am Potsdamer Platz zu klein geworden war, auf die Stelle an der Masurenallee. Aus einem Wettbewerb ging Hans  Kontext zu: Poelzig HansPoelzig als Sieger hervor. Sein Entwurf sah vor, dass sich an den beiden Enden der langen, geraden Hauptfront (150 m) an der Masurenallee, zwei leicht gebogene Flügel anschließen, die nach hinten verlaufen und sich schließlich im stumpfen Winkel treffen. Von oben betrachtet entsteht so ein leicht gebogenes Dreieck. In dem großen Innenhof sind vom Eingang (an der Masurenallee) aus strahlenförmig drei Sendesäle angeordnet. Sie werden auf diese Weise durch die Außenbauten vom Straßenlärm abgeschirmt. In den umlaufenden Gebäuden ist eine große Zahl von Redaktions-, Verwaltungs- und Empfangszimmern untergebracht. Im Mai 1929 fand die Grundsteinlegung statt, bereits im Januar 1931 wurde das H. eingeweiht. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, 1933, dauerte die Umwandlung des Rundfunks in deren Instrument nur kurze Zeit. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus nur geringfügig beschädigt. Am 1.5.1945 erteilte jedoch NS-Stadtkommandant General Helmuth Weidling (1891-1955) den Befehl, die technischen Anlagen zu zerstören. Da die Besatzung des Hauses jedoch zumeist aus Rundfunkleuten bestand, unterblieb die Zerstörung. Am 2.5.1945 besetzte die Rote Armee das H. Schon am 13. Mai konnte der Berliner Rundfunk den Sendebetrieb aufnehmen. Auch nach Einrücken der britischen Truppen in diesen Teil Berlins blieb das H. sowjetische Exklave. Im Juni 1952 ließ der britische Stadtkommandant als Antwort auf die Abriegelung einiger West-Berliner Exklaven das H. mit Stacheldraht umzäunen. Die Beschäftigten konnten es nur mit Passierschein betreten. Im Juli 1952 beendete der Berliner Rundfunk seine Sendungen aus dem H. Vier Jahre lang blieb das Haus noch im Besitz der Sowjetunion ungenutzt. Erst 1956 kam es zu einer Übergabe an West-Berlin. Nach der Renovierung zog 1957/58 der Sender Freies Berlin (SFB) ein. 1986/87 wurde der Bau rekonstruiert. Seit 2003 gehört er zum fusionierten  Kontext zu: Rundfunk Berlin Brandenburg RBBRundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Das Tragwerk des H. ist ein Stahlskelett. Die fünfgeschossige monumentale Hauptfront an der Masurenallee wird durch eine bandförmige Fensterfolge horizontal betont. Eisenklinker und keramische Platten ziehen das Gesims nach und fassen die Fenster auch vertikal zusammen. Der relativ große Eingang ist nach hinten versetzt, Treppen führen zu ihm empor. In der Mitte der Haupthalle sind Georg  Kontext zu: Kolbe GeorgKolbes Skulptur Nacht und Volkmar Haases(* 1930) Skulptur Hommage à Kolbe - zur Nacht aufgestellt. Das Haus steht unter Denkmalschutz.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ BuB X Bd. B ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon