March, Ernst

* 30.6.1798 Pankin/Pommern,
† 14.12.1847 Berlin,
Unternehmer.

Dia-Serie March, Ernst M. kam 1812 nach Berlin, wo er 1813 Kunsttöpferlehrling in der Ofenfabrik von Tobias Feilner (1773-1839) wurde. Er wohnte in der Lindenstraße. M. wurde Schüler von Johann Gottfried Schadow (1764-1850) an der Akademie der Künste, die er nebenher besuchte. Mit einem Zeugnis Schadows ging er ab 1820 auf Wanderschaft. 1828 erhielt er den Bürgerbrief der Stadt Berlin und war ab 1.1.1832 Werkführer in der Ofenfabrik Feilners und ab November dessen Teilhaber. 1835 wurde er zum Meister im Berliner Töpfergewerk ernannt, Mitglied der Berliner Kaufmannschaft, erhielt den Bürgerbrief der Stadt Charlottenburg und wurde am 1.1.1836 Charlottenburger Stadtverordneter. M. gründete im Januar 1836 auf dem sechs Morgen großen Tiergartenfeld Nr. 17, in dem Dreieck zwischen der heutigen Straße des 17. Juni, dem  Kontext zu: LandwehrkanalLandwehrkanal und der heutigen Marchstraße seine Charlottenburger keramische Fabrik, in der zunächst Tonformen für die Zuckerindustrie produziert wurden. Später stellte M. die Produktion auf Baukeramik um: Terrakottateile für Hausfassaden, farbige Ziegel und Mosaiksteine und ein Granitsurrogat, das aus dem Staub der ersten asphaltierten Straßen in Berlin, Stroh, Laub und Pferdemist hergestellt wurde. Dieses Marmor täuschend ähnliche Material wurde von Friedrich August  Kontext zu: Stueler Friedrich AugustStüler in den Mosaikfußböden und Wandverkleidungen des Neuen Museums eingesetzt. M. lieferte auch Terrakotten für die Kuppel des Berliner Schlosses und das Kriegsministerium. M. gilt dank der Verbesserung der Wetterbeständigkeit seiner Terrakottaprodukte als Bahnbrecher für die Nutzung der Keramikprodukte für die Architektur. M. war Mitglied des 1821 von Peter Beuth (1781-1853) gegründeten Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes und der Polytechnischen Gesellschaft. M. wurde auf dem  Kontext zu: Luisenfriedhof ILuisen-Friedhof I, Guerickestraße 5-9 beigesetzt. Die  Kontext zu: MarchbrueckeMarchbrücke und die  Kontext zu: MarchstrasseMarchstraße sind nach M. benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ NDB, Wer ist's ? 1906, Wohlberedt, Jochens/Hünert ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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