Ihne, Ernst Eberhard von (seit 1906)

* 23.5.1848 Elberfeld,
† 21.4.1917 Berlin,
Architekt.

Nach dem Studium in Karlsruhe, Berlin und Paris wirkte I. ab 1872 als Privatarchitekt und gründete zusammen mit Paul Stegmüller (1850-1891) 1878 in Berlin ein Baubüro (assoziiert bis 1888). 1888 Hofbaurat und 1896 Oberhofbaurat sowie Mitglied der Königlich Preußischen Akademie des Bauwesens, zeichnete er u. a. für Umbauten am Berliner Stadtschloss, den Bau des Neuen Marstalls, des Kaiser-Friedrich-Museums (heute Bode-Museum) sowie des Komplexes für die Staatsbibliothek, die Akademie der Wissenschaften und die Universitätsbibliothek Unter den Linden (Mitte) verantwortlich. Am Kaiserin-Friedrich-Haus (Mitte) erinnert heute eine Gedenktafel an I. In Wilmersdorf errichtete er 1898 eine Villa für den Bankier Carl Fürstenberg in der Koenigsallee 1, von der nur das denkmalgeschützte Parkportal erhalten ist. Für den Bankier Robert Mendelssohn († 1917) baute I. 1899 ein Palais in der Herthastraße 5/Ecke Bismarckallee. Das Gebäude wird heute vom St.-Michaels-Heim genutzt. Auf dem Luisenfriedhof I, Guerickestraße 6-9, stammt die Marmorgrabmauer mit den Grabstätten des Bankiers Robert Warschauer (1860-1915) und seiner Ehefrau Adéle, geb. Thévoz (1877-1941) von I. Er wurde in der Gruft der St.-Hedwigs-Kathedrale (Mitte) beigesetzt. I. wohnte von 1880 bis 1895 Hafenplatz 5 (Friedrichshain-Kreuzberg), danach bis 1905 Pariser Platz 6 A (Mitte) und danach bis zu seinem Tod Viktoriastraße 12 (Mitte). Eine Straße in Zehlendorf ist nach ihm benannt.

Quellen und weiterführende Literatur:
[ NDB, DBE, Thieme/Becker, Wer ist's ? 1909 ]

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
www.berlingeschichte.de/Lexikon