Friedhof/Krematorium Ruhleben

Charlottenburg,
Am Hain.

Dia-Serie Friedhof und Krematorium Ruhleben Der F. liegt südlich der Charlottenburger Chaussee und wird östlich vom Naturschutzgebiet  Kontext zu: Fliesswiese RuhlebenFließwiese Ruhleben der Fließwiesen begrenzt. Er wurde vom Bezirksamt Charlottenburg von 1950 bis 1952 angelegt, weist eine Fläche von 155 880 m² auf und wurde im August 1952 eingeweiht. Die Anlage war aus zwei Gründen notwendig geworden: Zum einen erschwerte sich auf Grund der politischen Teilung der Stadt immer mehr der Zugang zum Friedhof in Stahnsdorf; zum anderen forderten die Alliierten die Auflösung des Notfriedhofes auf dem  Kontext zu: MessegelaendeMessegelände und die Umbettung der hier beerdigten etwa 4 000 Toten des Kampfes um Berlin. Das Konzept eines in das umgebende Gelände integrierten "offenen Friedhofes" wurde nicht realisiert, auch ist die Anlage als Waldfriedhof, bedingt durch die streng geometrische Struktur, nur eingeschränkt erkennbar. Die fast geometrische Anlage wirkt eher gartenartig als einem Waldfriedhof ähnlich. Die Skulptur "Trauernde" schuf Otto Hitzberger (1878-1964) und die Kriegsopferzeichen stammen von Karl Wenke (1911-1971) ( Kontext zu: Trauernde und KriegsopferzeichenTrauernde und Kriegsopferzeichen). Westlich der Hauptachse des F. wurde von 1972 bis 1975 nach Plänen von Jan  Kontext zu: Rave Jan OrtwinRave und Rolf Rave (* 1936) das Krematorium Ruhleben errichtet. Sein Bau wurde erforderlich, weil nach 1961 das Krematorium in Baumschulenweg von West-Berlin aus nicht mehr genutzt werden konnte und zugleich die Zunahme der Feuerbestattungen die Krematorien in Wilmersdorf und Wedding überforderte. Nachdem die Verbrennungsanlage bereits 1989 den neuesten Standards entsprechend rekonstruiert werden musste, hat sie eine Kapazität von 100 000 Einäscherungen jährlich. Schlichte Bauformen und Sichtmauerwerk aus Betonsteinen kennzeichnen das eingeschossige dreiteilige Gebäude. Vom Äußeren her ist kaum ein Unterschied zwischen Feierhallen (große und kleine Feierhalle für 150 bzw. 50 Personen) und Krematoriumsbereich optisch wahrnehmbar. Ehrengräber des Landes Berlin erhielten auf dem F. die Tänzerin, Kabarettistin und Schauspielerin Valeska Gert (1892-1978), der Schauspieler, Regisseur, Maler und Schriftsteller Robert  Kontext zu: Schnell Robert WolfgangSchnell und der Schriftsteller Arnold Slucki (1920-1972). Ihre letzte Ruhestätte fand auf dem F. auch Lieselotte Möhring (1910-2002). Ihr Name war durch das Familienunternehmen Café Möhring untrennbar mit der Berliner Kaffeehaustradition verbunden. 2001 entstand auf ehemaligem Wiesenland dieses städtischen Friedhofs der 1 800 m² große erste Friedhof für Buddhisten in Berlin. In der Mitte des Gräberfeldes thront eine Plastik Buddhas, des Erleuchteten, wie der Ehrenname des Religionsstifters Siddhartha lautet. Das Grabfeld umfasst 700 Plätze, darunter 400 Urnenreihenstellen.

Quellen und weiterführende Literatur:
Literatur[ Jochens/May, BuB X Bd. A, BG 7./8.7.2001 ]

 

© Edition Luisenstadt, 2005    Stand: 3. Jan. 2005
Berliner Bezirkslexikon, Charlottenburg-Wilmersdorf
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