1913 wurde nach Plänen von Otto March im Grunewald, westlich von Charlottenburg das Deutsche Stadion errichtet. Hier sollten 1916 die Olympischen Sommerspiele stattfinden, was jedoch der Erste Weltkrieg verhinderte. 1920 wurde die D. als private Einrichtung gegründet. An der Gründung waren der Deutsche Reichsausschuss für Leibesübungen (Dachverband sämtlicher Turn- und Sportvereine), die Reichsregierung, die Reichswehr und die Berliner Universität beteiligt. Die ersten Räumlichkeiten der Hochschule wurden im Deutschen Stadion eingerichtet. Diese mussten jedoch baulich erweitert werden. Den Ausbau veranlasste der Architekt Johannes Seiffert, ein ehemaliger Mitarbeiter von Otto March. 1922 verfügte die D. dann an der Nordseite des Deutschen Stadions über einen lang gestreckten Flachbau mit Übungsräumen, Hörsälen, Labors, einem Wohnheim, einer Bibliothek und einer Mensa. Die D. war vor allem eine Einrichtung zur Ausbildung von Sportlehrern und zur wissenschaftlichen Erforschung des Sports. So kooperierte sie z. B. auf das Engste mit der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität. Von der D. kamen auch Anregungen zur Anlage und Gestaltung von Sportplätzen in Berlin. Speziell zu diesem Zweck war in die Hochschule eine "Beratungsstelle für Übungsstättenbau" integriert worden. Im Laufe der Jahre nahm die Zahl der Studenten an der Hochschule zu. Als die Anlagen des Deutschen Stadions für die D. nicht mehr ausreichten, erbaute von Werner March 1926 bis 1928 das Deutsche Sportforum. Es liegt ebenfalls nördlich des Stadions und ist noch heute erhalten ist. Das Deutsche Sportforum verfügte über Sportstätten, Wohn-, Lehr- und Forschungsräume. 1933, nach der Errichtung des NS-Regimes, wurden der D. wichtige politische und propagandistische Aufgaben übertragen. Hier sollten künftig die Führer und Lehrer für den Deutschen Turn- und Sportbund, für SA, SS, HJ, Arbeitsfront, Schutzpolizei usw. ausgebildet werden. 1934 bis 1936 erweiterte Werner March das Deutsche Sportforum noch. 1936 löste die Reichsakademie für Leibesübungen die D. ab. Im Zweiten Weltkrieg wurde besonders das Deutsche Sportforum in Mitleidenschaft gezogen. 1956 gelang es jedoch, die Bauten nahezu originalgetreu zu restaurieren.
Quelle: Charlottenburg, Schütte, Schmidt