Das Ä. befindet sich im östlichen Stüler-Bau (Kasernen der Gardes du Corps/Stülerbauten ehem.) in einer der ehemaligen Kasernen der königlichen Leibwache (gegenüber dem Schloß Charlottenburg). Gezeigt wird Kunst- und Kulturgeschichte der Pharaonenzeit. Das Museum wurde 1823 von König Friedrich Wilhelm III. als eigenständige Abteilung der königlich-preußischen Kunstsammlungen gegründet. Seit 1850 befand es sich im Neuen Museum. Dieses wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1967 erfolgte im östlichen Stüler-Bau eine Wiedereröffnung mit den während des Krieges in den Westen ausgelagerten Kunstgütern und aus Neuankäufen (während 1953 im Bode-Museum das Ägyptische Museum im Ostteil der Stadt eröffnet wurde). 1976 kam als Ausstellungsraum der angrenzende Marstall, 1855-1858 von Wilhelm Drewitz (1806-1888) errichtet, hinzu. Seit 1998 ist das Ägyptische Museum mit ausgewählten Objekten aus den Ostberliner Beständen im Stüler-Bau vereint und wird bis zum Wiederaufbau des Neuen Museums an diesem Standort in Charlottenburg verbleiben. Im Hauptgebäude ist die kunsthistorische Sammlung zu sehen. Schwerpunkt sind hier die Funde aus der Zeit des Neuen Reiches (um 1550 bis 1075 v. Chr.). Sie gehören zu den angesehensten in der Welt. Darunter befinden sich Funde wie die Büste der Königin Nofretete. Im angrenzenden Marstall sieht man das Eibenholzköpfchen der Königin Teje (1360 v. Chr.), den Berliner Grünen Kopf (400 v. Chr.), die Altarplatte mit der königlichen Familie und die Naos-Stele des Oberbildhauers Bak und Zeugnisse kulturgeschichtlichen Wirkens. Vor allem sind das Geräte des alltäglichen Lebens wie Möbel, Schminkutensilien, Musikinstrumente, Schreibgeräte etc. Hier befindet sich auch das 1972 von Ägypten an die Bundesrepublik übergebene imposante Kalabsha-Tor (um 20 v. Chr.). Der Sahure-Saal ist dem ägyptischen Totenkult gewidmet. Die Papyrussammlung zeigt Texte, die bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurückreichen.