St. erhielt seine wissenschaftliche Ausbildung am Berliner Rabbinerseminar und an der Friedrich-Wilhelms-Universität (heute Humboldt-Universität). Nach Tätigkeiten als Rabbiner und Schuldirektor in anderen Städten wurde er 1899 Direktor einer Realschule in Berlin und 1905 Leiter der über 70 000 Bände umfassenden Spezialbibliothek der Jüdischen Gemeinde zu Berlin in der Neuen Synagoge. Er forschte zur mittelalterlichen und neuzeitlichen Geschichte der Juden und publizierte u. a. Beiträge zur Geschichte der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und zur Geschichte der alten Synagoge zu Berlin. Von 1917 bis 1930 verwaltete St. außerdem die Kunstsammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, organisierte 1929 die von der Preußischen Staatsbibliothek und der Jüdischen Gemeinde zu Berlin gemeinsam vorbereitete Mendelssohn-Ausstellung und trat 1932 in den Ruhestand. St. wohnte im Haus Linienstraße 147. Er verstarb während der Vorbereitung seiner Auswanderung.