Reichskanzleramt

befand sich in Mitte (Friedrichstadt),
Wilhelmstraße 74 (heute Nr. 84/85).

Dia-Serie Reichskanzleramt Das Haus baute Friedrich Wilhelm  Kontext: Diterichs, Friedrich Wilhelm Diterichs 1736 auf Weisung  Kontext: Friedrich Wilhelm I., König in Preußen Friedrich Wilhelms I. für den Geheimen Kriegs- und Domänenrat Wilhelm Friedrich von Kellner. Umgebaut und erweitert wurde es 1859 durch Ferdinand Hermann Gustav  Kontext: Möller, Ferdinand Hermann Gustav Möller, 1872–1874 durch Georg Joachim Wilhelm  Kontext: Neumann, Georg Joachim Wilhelm Neumann und 1939. Das dreigeschossige Gebäude hatte seit den Neumannschen Umbauten eine Fassade im Stil der Neorenaissance. Das ursprünglich private Wohnhaus beherbergte seit Ankauf durch den preußischen Fiskus 1799 die Dienstwohnung und die Diensträume des preußischen Großkanzlers. Der Großkanzler (Amt seit 1737, Titel seit 1747) hatte die Oberaufsicht über die anderen Justizminister und alle Justizkollegien. Von 1810 bis 1848 war hier der Sitz des Justizministeriums. Während der Teilung des Justizressorts 1817–1820 sowie 1832–1848 arbeitete in dem Palais das Ministerium für Gesetzesrevision. Danach zog für 20 Jahre das Staatsministerium ein. Seit 1867 befand sich hier das Bundeskanzleramt des Norddeutschen Bundes, seit 1871 das R. des Deutschen Reiches. Zudem war 1871–1879 die Verwaltung von Elsaß-Lothringen untergebracht. 1879 wurde das R. in das Reichsamt des Innern umgeformt. Nach dem Umzug der nun Reichsministerium des Innern genannten Behörde 1919 zum Königsplatz ( Kontext: Generalstabsgebäude Generalstabsgebäude) übernahm das Auswärtige Amt des Deutschen Reiches das Haus zusätzlich zu den Gebäuden Wilhelmstraße 76 und 75. Im II. Weltkrieg zerstört, wurde das Haus 1950 gesprengt und 1951 das Grundstück geräumt. Darauf befinden sich heute in den 1980er Jahren errichtete acht- bis neungeschossige Wohnblocks mit Fußgängerpassage und Parkplätzen. Eine Tafel der Stiftung Topographie des Terrors informiert über die Geschichte des R.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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