Nach dem Studium, der Promotion (1894) und einem Aufenthalt in den USA, wo sie 1898 in Philadelphia das weltweit erste bakteriologische Institut gründete, wirkte sie in Berlin als Assistentin bei Robert Koch und an der Charité. Sie war die erste Frau in Berlin, die den Professortitel erhielt (1912), und 1913 erster weiblicher Herausgeber einer medizinischen Fachzeitschrift, der Zeitschrift für Tuberkulose. Ab 1920 leitete R. das Bakteriologisch-Serologische Institut am Krankenhaus Moabit, das sie 1934 wegen ihrer jüdischen Herkunft verlassen mußte. Ihr Sohn Robert, Kempner (18991993), war 1946 stellvertretender Hauptankläger am Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg. Im Krankenhaus Moabit erinnert eine Gedenktafel für die jüdischen Ärzte, die hier wirkten, auch an R.