Plötzensee

Wedding,
südwestlich des Dohnagestells,
nordöstlich des Hohenzollernkanals und nördlich der  Kontext: Nördliche Seestraßenbrücke Nördlichen Seestraßenbrücke.

Dia-Serie Plötzensee Der See ist Teil einer eiszeitlichen Seenrinne, die in der Jungfernheide aus nordöstlicher Richtung zum Spreetal führte. Zwischen dem heutigen P. und der  Kontext: Spree Spree lag in früheren Zeiten der „Kleine Plötzensee“ der im Zuge des Baus des  Kontext: Berlin-Spandauer Schiffahrtskanal Berlin-Spandauer Schiffahrtskanals teils in den Kanal einbezogen, teils zugeschüttet wurde. Der P. hat eine Fläche von ca. 77 000 m˛ und ist 5,5 m tief. Im Mittelalter gehörte der P. zum Nutzungsbereich des Spandauer Nonnenklosters St. Marien. Die Nutzungsrechte übernahm 1443 der Fiskus. Mitte des 19. Jahrhunderts entstand am P. eine Sportanlage des Heeres, die 1891 zu einer dem Heeresunterkunftsamt unterstellten Schwimmanstalt ausgebaut wurde. Zwischen 1845 und 1851 gab es auch ein erstes Freibad. Auf Betreiben des Turnlehrers Auerbach wurde 1877 erneut eine bewachte Badestelle, das „Auerbachsche Wellenbad“ eröffnet. Beide Einrichtungen existierten bis 1918. 1817 erwarb die Stadt Berlin den See für 100 Taler vom Preußischen Fiskus und verpachtete die Fischfangrechte und die Ufernutzung. 1920 übernahm der Bezirk Wedding die Verwaltung des Sees. Unter Leitung von Gartenbaudirektor Rudolf  Kontext: Germer, Rudolf Germer begann der Ausbau der Ufer und des Wassersportplatzes am P. Um den See wurde ein Promenadenweg angelegt. Das Freibad wurde wieder eröffnet und erhielt eine künstliche Sandstrandanlage. 1926–1928 schufen Walter (1888–1971) und Johannes Krüger (1890–1975) das zweigschossige Eingangsgebäude mit Verwaltungsräumen, Gaststätte und Toiletten. Es besteht aus zwei U-förmigen Teilen mit überdachtem Durchgang. Eine Freitreppe führt zum Strand. Im Volksmund hieß der P. „Totes Meer“, weil jährlich Todesopfer zu beklagen waren. Am westlichen Ufer befinden sich das Freibad und Sportanlagen sowie ein Kinderheim, am Nordufer der  Kontext: Friedhof am Plötzensee Friedhof am Plötzensee. Der südostliche Bereich ist als Parkanlage gestaltet, hier steht eine als Naturdenkmal geschützte etwa 150jährige Balkan-Roßkastanie. Die Bauten des Freibads sind denkmalgeschützt.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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