Feuerland

wurde ein Viertel in Mitte (Oranienburger Vorstadt),
nördlich des Oranienburger Tores in der Gegend der Chausseestraße zwischen der  Kontext: Akzisemauer Akzisemauer (Hannoversche Straße,
Torstraße) und der Liesenstraße genannt.

1804 nahm die Königliche Eisengießerei in der Invalidenstraße ihre Produktion auf. 1826 verlegte Franz Anton Egells (1788–1854) seine Eisengießerei und Maschinenbauanstalt in die Chausseestraße. Es folgten 1837 August  Kontext: Borsig, August Paul Ernst von Borsig und etwa zeitgleich Friedrich Adolf  Kontext: Pflug, Friedrich Adolf Pflug mit ihren Produktionsstätten sowie Julius Pintsch (1815–1884) 1843 mit einer Fabrik für Öl- und Gaslampen und Friedrich  Kontext: Wöhlert, Johann Friedrich Ludwig Wöhlert mit einer Eisengießerei und Maschinenbauanstalt. So waren bereits 1847 auf engen Raum 33 metallverarbeitende Betriebe mit über 3 000 Beschäftigten tätig. Zu den Betrieben, die später noch hinzukamen, zählt die 1852 von Louis  Kontext: Schwartzkopff, Louis Viktor Robert Schwartzkopff gegründete Eisengießerei und Maschinenfabrik, die sich auf Eisenbahnmaterial und Lokomotiven spezialisierte. Wegen des vielfach Feuer verwendenden Gewerbes bürgerte sich in jenen Jahren der Name F. ein. Diese Bezeichnung geriet allmählich in Vergessenheit, nachdem um 1900 die Gießereien und Maschinenbaubetriebe aufgegeben wurden oder an den Stadtrand zogen. Heute erinnern daran die Benennung der Borsig-, Pflug-, Schwartzkopff- und Wöhlertstraße sowie einzelne Gebäude, wie das  Kontext: Borsighaus Borsighaus. Dem F. ist auch eine Informationstafel an der Ecke Chaussee-/Tieckstraße gewidmet.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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