Das Architekturbüro Kayser & v. Großheim (Heinrich Kayser, Karl von Großheim) errichtete 19011903 den Gewerbekomplex für die Firma Spindler. Auf dem Grundstück hatte sich bereits die von Wilhelm Spindler gegründete Färberei und Wäscherei befunden, deren Hauptteil sich mittlerweile in Spindlersfeld etabliert hatte. Der Gewerbehof in der Wallstraße enthielt neben Geschäftsräumen der Firma Spindler Gewerbeflächen für verschiedene Unternehmen. Bemerkenswert war die reiche figürliche Ausschmückung der Fassade durch den Bildhauer Otto Lessing. Lessing stellte dabei den Aufstieg des Spindlerschen Unternehmens, die verschiedenen Arbeitsgänge in der Fabrik und in vier Standbildern die Hauptniederlassungen der Firma in den Städten Berlin, München, Köpenick und Hamburg dar. Dem Andenken an die Anfänge der Firmengeschichte war auch ein Brunnen des Bildhauers Ernst Wenck im Mittelhof gewidmet. Von der bildkünstlerischen Gestaltung ist nach den Zerstörungen des II. Weltkrieges kaum etwas erhalten geblieben. Nachdem in der DDR der VEB Wärmeanlagen-Bau den Komplex nutzte, wurden die erhaltenen Bauteile 1998 restauriert. Heute dient der S. neben verschiedenen Versicherungsfirmen der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte als Sitz.