Der als der bedeutendste Mäzen der Berliner Museen seiner Zeit geltende S. war nach dem Abitur am Gymnasium zum Grauen Kloster, dem Studium und der Promotion seit 1880 Geschäftsführer der väterlichen Firma Gebr. Simon Leinen- u. Baumwollniederlassung in der Klosterstraße 80/82. Er gründete 1898 die Deutsche Orientgesellschaft und finanzierte deren Grabungen in Ägypten, Mesopotamien und Palästina, sowie eine Reihe weiterer wissenschaftlicher Gesellschaften und archäologischer Grabungsunternehmen. S. spendete eine Million Mark für öffentliche Zwecke, vornehmlich für Museen, und stiftete dem Kaiser-Friedrich-Museum (heute Bodemuseum) anläßlich seiner Eröffnung seine italienische Renaissance-Sammlung, die alle Kunstgattungen von Malerei und Plastik bis zu Möbeln und Medaillen umfaßte. 1918 übergab er weitere Sammlungen von Renaissance-Kunstwerken und deutschen Skulpturen des 15. und 16. Jahrhunderts als zweite, etwa 350 Objekte umfassende Schenkung an Berliner Museen. S., der von 1919 bis 1926 Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Berlin war, wohnte Tiergartenstraße 15 A. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof der Jüdischen Gemeinde (Prenzlauer Berg). Eine Gedenktafel am heutigen Stadtbad Mitte, das aus der 1880 von S. gestifteten ersten Berliner Volksbadeanstalt hervorgegangen ist, erinnert an sein Wirken.