Carlo Jelkmann baute 1929/30 im Bauhausstil das erste öffentliche Hallenbad für die damals 310 000 Einwohner des Stadtbezirks. Die Innenarchitektur übernahm Heinrich Tessenow. Am 14. 5. 1930 wurde das S. mit der seinerzeit größten überdachten Schwimmbahn Europas (50 m x 15 m) eröffnet. Am 2. 1. 1945 schlugen zwei Bomben durch ein Glasfenster und durchdrangen den Boden des Schwimmbeckens. Der Chef des Bades, Pechtel, verhinderte dabei größere Schäden, so daß bereits fünf Monate später Wannen- und Brausebäder wieder in Betrieb genommen werden konnten. In das Bad kamen 1945 bereits wieder 5 000 Besucher täglich. 1985 mußte es aus baulichen Gründen geschlossen werden. Die umfassenden Rekonstruktionsarbeiten zogen sich bis 1993 hin. Neben der Schwimmhalle (60 m x 27 m x 12 m) mit dem Schwimmbecken von 50 x 50 m beherbergt das Haus heute zwei dreigeschossige Umkleidetrakte, medizinische und russisch-römische Bäder, ein ambulantes Rehabilitationszentrum mit verschiedenen Abteilungen, z. B. Physiotherapie und Ergotherapie. Die Glasmalereien im russisch-römischen Bad stammen von Max Pechstein (18811955), die Bronzeskulptur eines badenden Mädchens in der Vorhalle von Ernst Hermann Grämer (18681934), die Bronzeskulpturen in der Treppenhalle von August Kraus. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Am Stadtbad erinnert eine Gedenktafel an die Vorgängeranlage, die 1888 als erste Berliner Volksbadeanstalt hier errichtet und von James Henry Simon gestiftet wurde.