Schaeffer, Philipp

* 28.12.1894 Königsberg ,
† 13. 05.1943 Berlin,
Orientalist.

Sch., der aus einer deutschen Offiziersfamilie stammte, wuchs in St. Petersburg auf und studierte seit 1913 an der dortigen Universität Orientalistik. Nach dem I. Weltkrieg setzte er sein Studium in Heidelberg fort, wo er 1923 promoviert wurde. Sch., der außer Französisch auch Sanskrit, Tibetanisch und Chinesisch sprach, fand 1927 in Berlin eine Anstellung in der Hauptbibliothek Berlin-Mitte (heute  Kontext: Philipp-Schaeffer-Bibliothek Philipp-Schaeffer-Bibliothek), die er zu einer der bedeutendsten sozialwissenschaftlichen Büchereien in Berlin entwickelte. 1928 wurde Sch. Mitglied der KPD. Wegen seiner politischen Tätigkeit 1932 entlassen, widmete er sich verstärkt der antifaschistischen Arbeit. Ihm oblag u. a. die Redaktion und Verbreitung der „Roten SA-Standarte“, einer sich gegen die SA richtenden KPD-Publikation. 1935 wurde er verhaftet und fünf Jahre im Zuchthaus Luckau inhaftiert. Nach seiner Freilassung 1940 schloß er sich der Widerstandsgruppe um Harro  Kontext: Schulze-Boysen, Harro Schulze-Boysen an. Am 2. 10. 1942 wurde er erneut verhaftet, im Februar 1943 wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und am 13. 5. 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Neben seiner Wirkungsstätte, die seinen Namen trägt, erinnert eine Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus in der Dorotheenstraße 68 an sein Wirken.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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