Sachs, Nelly (eigentl. Leonie)

* 10.12.1891 Berlin,
† 12.05.1970 Stockholm,
Schriftstellerin.

Sie wuchs als einziges Kind einer angesehenen Fabrikantenfamilie auf, die vorwiegend im Bezirk Tiergarten lebte, und zeigte bereits frühzeitig musische Interessen. Erste Dichtungen veröffentlichte sie im „Berliner Tageblatt“, in der „Vossischen Zeitung“ und in der „Jugend“. Ihr erstes Buch „Legenden und Erzählungen“ erschien 1921. Mit Hilfe von Selma Lagerlöf (1859–1940) und des schwedischen Königshauses gelang ihr im Mai 1940 die Flucht vor dem NS-Terror nach Schweden, wo sie als Schriftstellerin und Übersetzerin in Stockholm tätig war. Hier schuf sie das Werk, das sie als „Dichterin des jüdischen Schicksals“ berühmt machte: „In den Wohnungen des Todes“. In Deutschland wurde S. erst in den 60er Jahren bekannt und vielfach geehrt. 1965 erhielt sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 1966 den Nobelpreis für Literatur. Seit 1961 vergibt die Stadt Dortmund den Nelly-Sachs-Preis. Am 14. 7. 1967 wurde sie  Kontext: Ehrenbürger von Berlin Ehrenbürgerin von Berlin. In dem nach ihr benannten Nelly-Sachs-Park (Schöneberg) erinnert ein Gedenkstein an S. Gedenktafeln befinden sich an ihrem Geburtshaus Maaßenstraße 12 (Schöneberg) und an der  Kontext: Hansaschule Hansaschule, Lessingstraße 5, wo sich früher das Haus Lessingstraße 33 befand, in dem sie seit ihrer Kindheit gelebt hatte.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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