Liesenbrücken

Wedding,
(Gesundbrunnen).

Sie überqueren die Kreuzung Gartenstraße und Liesenstraße/Scheringstraße und wurden 1890–1896 für die Stettiner Eisenbahn nach Plänen von B. Hildebrand und Bathmann errichtet. Die 1842 partiell eröffnete Bahnlinie kreuzte bis dahin niveaugleich die Garten- und Liesenstraße, was zunehmend zum Verkehrsstau führte, wenn die Eisenbahn die Straße passierte. Mit der Inbetriebnahme eigener Gleise für den Vorortverkehr wurden die Bahngleise ausgebaut und zum Teil völlig neu gebaut, da man nun niveaugleiche Kreuzungen weitestgehend vermied. Die vorhandenen Bahngleise wurden auf Dammschüttungen oder in Einschnitte verlegt. Die L. wurden als eiserne Fachwerkträgerbrücken mit Halbparabel-Obergurten errichtet, deren Endstücken zu Portalen ausgebildet sind. Das Gleisbett wurde mit Platten abgedeckt und mit einer leichten Kiesschüttung versehen. Zugleich wurde die Trasse der Stettiner Bahn in das Gleisbett der  Kontext: Ringbahn Ringbahn und zum Bahnhof  Kontext: Gesundbrunnen (S-Bahnhof) Gesundbrunnen geführt. Die Weiterführung der neu errichteten  Kontext: Nord-Süd-S-Bahn Nord-Süd-S-Bahn (1934–1939) bis Gesundbrunnen verlief ebenfalls über die L. 1956/57 erfolgte eine Erneuerung der beiden westlichen Brücken der vier L. durch den Austausch der Parabelträger durch Blechträgerbrücken. Für den Umbau wurden die Auflager und Flügelmauern vollständig abgetragen und anschließend stilgerecht wieder aufgebaut. Der S-Bahnverkehr wurde in dieser Zeit über die stillgelegten Fernbahngleise geführt. Heute sind von den denkmalgeschützten L. nur noch die Blechträgerbrücken der S-Bahn in Betrieb.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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