Tiergarten (Tiergarten-Süd),
im Großen Tiergarten,
nahe Ecke Ebertstraße/Lennéstraße.
Seit 1861 forderten Verehrer Gotthold Ephraim Lessings ein Denkmal für den Schriftsteller und Dramatiker. Es sollte zusammen mit Denkmälern für Johann Wolfgang von Goethe (17491832) und Friedrich von Schiller (17591805) oder als gemeinsames Drei-Dichter-Denkmal vor dem Schauspielhaus stehen. Nach Errichtung der Denkmäler für Schiller 1871 und Goethe 1880 im Großen Tiergarten wurde 1886 der Entwurf eines Lessingdenkmals ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt ein Verwandter des Dichters, der Bildhauer Otto Lessing. Das 3 m große Marmorstandbild ruht auf einem 4 m hohen Granitpostament. Es stellt den jungen Lessing dar, in der linken Hand ein aufgeschlagenes Buch haltend. Das L. wurde am 14. 10. 1890 enthüllt. Das Postament wurde künstlerisch gestaltet, so mit den Reliefporträts des Schriftstellers und Verlegers Friedrich Nicolai, des Philosophen Moses Mendelssohn und des Dichters Ewald von Kleist (17151759). An den beiden Becken rechts und links vom Postament fehlen heute die wasserspeienden Delphine. Während des Bestehens der Berliner Mauer befand sich das Denkmal im gesperrten Teil des Tiergartens und konnte erst nach 1989 wieder besichtigt werden. Es steht unter Denkmalschutz.