Landgericht Berlin

Mitte (Alt-Berlin),
Littenstraße 12–17/Grunerstraße.

Dia-Serie Landgericht Berlin Nachdem 1894 Paul  Kontext: Thoemer, Paul Thoemer (1851–1918) einen Vorentwurf erarbeitet hatte, fertigte 1895 Rudolf  Kontext: Mönnich, Rudolf Mönnich (1854-1922) danach einen Gesamtentwurf für das Gebäude. Die vorgesehene Gestaltung in üppigen Formen des Neobarocks veränderte Otto Schmalz (1861–1906), der zusammen mit Mönnich 1896–1905 für die Bauausführung mit Jugendstilelementen sorgte. Es entstand ein viergeschossiger Putzbau mit Werksteinteilen, hoher überkuppelter Pfeilerhalle, zwei großen Treppenhallen, fünf Höfen, mehreren Lichthöfen – seinerzeit der zweitgrößte Bau Berlins nach dem  Kontext: Stadtschloß Stadtschloß. Die Vorderfront weist einen vorgewölbten Portalbau sowie Schmuckgiebel auf. Ursprünglich gab es vier monumentale Ecktürme, die man 1968/69 zusammen mit einem Drittel des Gebäudekomplexes zugunsten einer Verbreiterung der Grunerstraße abriß. Zugleich wurden die im II. Weltkrieg beschädigten Gebäudeteile vereinfacht rekonstruiert. Bis 1945 hatten hier ihren Sitz das Landgericht I und das Amtsgericht I, danach ab 1960 bis 1990 das Oberste Gericht der DDR, der Generalstaatsanwalt von Berlin, das Stadtgericht Berlin, die Stadtbezirksgerichte Mitte, Prenzlauer Berg und Friedrichshain. Heute beherbergt der Komplex das Landgericht Berlin und das Amtsgericht Berlin-Mitte. Das L. war auch Schauplatz politischer Prozesse, in denen u. a. der Rechtsanwalt Hans  Kontext: Litten, Hans Achim Litten links gesinnte Angeklagte verteidigte. An ihn erinnert eine Gedenktafel am Eingang.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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