Kirschner, Martin

* 10.11.1842 Freiburg/Schlesien,
† 13.09.1912 Ehrwald/Tirol,
Jurist.

K. studierte ab 1863 Rechtswissenschaften u. a. an der Friedrich-Wilhelms-Universität (heute  Kontext: Humboldt-Universität zu Berlin Humboldt-Universität) und war anschließend in verschiedenen Städten tätig. K. siedelte nach Berlin über und wurde 1893 Bürgermeister. Nach dem Rücktritt von Oberbürgermeister Robert  Kontext: Zelle, Friedrich Robert Otto Hans Zelle 1898 wurde K. dann zu seinem Nachfolger gewählt und übernahm zugleich den Vorsitz der Verkehrsdeputation. In den Jahren seiner Amtszeit nahm das Verkehrswesen in Berlin einen entscheidenden Aufschwung: Die erste Berliner U-Bahn-Strecke wurde eingeweiht, in der Planung befand sich die Erweiterung des U-Bahn- bzw. Hochbahn- sowie des Straßenbahnnetzes, und 1905 erfolgte die Einführung des öffentlichen Autobusverkehrs. K. war ein Verfechter der Einheitsgemeinde. Nach Ablauf seiner zwölfjährigen Amtszeit wurde er im November 1911 nochmals in das Amt des Oberbürgermeisters gewählt, trat jedoch aus gesundheitlichen Gründen im Frühjahr 1912 zurück. K., der seit 1900 Mitglied des  Kontext: Preußisches Herrenhaus Preußischen Herrenhauses war, wurde am 15. 5. 1912 als  Kontext: Ehrenbürger von Berlin Ehrenbürger Berlins geehrt. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Städtischen Zentralfriedhof Friedrichsfelde (Lichtenberg). Der Kirschnerweg in Neukölln ist nach ihm benannt. Eine Gedenktafel in der Jüdenstraße (Rotes Rathaus) erinnert an ihn.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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