Keibel, Carl Heinrich Wilhelm

* 19.05.1792 Berlin,
† 05.09.1860 Berlin,
Fabrikant, Kommunalpolitiker.

1813 ging K. als Freiwilliger zur Landwehr und wurde nach der Schlacht von Waterloo zum Offizier befördert. 1816 nach Berlin zurückgekehrt, wirkte er als Bezirksvorsteher des Waisenhaus-Bezirkes (Stralauer Straße 1–14 und 50–56, Stralauer Mauer 1–15 und 17–25 sowie Paddengasse). Ab 1820 amtierte er ohne Unterbrechungen bis 1850 als unbesoldeter Stadtrat. Bereits 1817 hatte er die Materialhandlung und Seifenfabrik seines Onkels Heinrich Keibel in der Stralauer Straße 52 übernommen, wo er auch zeitlebens wohnte. Das Magistratsmitglied wirkte in der Schuldeputation, als Vorsteher der Sparkasse, war Mitglied der Armen-Direktion und tätig im Verein zur Besserung der Strafgefangenen in den brandenburgischen Anstalten. Dem Verein der Kunstfreunde im Preußischen Staate gehörte er ebenso wie dem Ortsverein der Gustav-Adolf-Stiftung an und zählte zu den Mitbegründern des Berliner  Kontext: Zoologischer Garten Zoologischen Gartens und der Berlin-Potsdamer Eisenbahn-Gesellschaft. 1851 ehrte ihn der Magistrat mit dem Titel  Kontext: Stadtältester von Berlin Stadtältester. K. hatte die Verlängerung der Schießgasse durchgesetzt und diese auf eigene Kosten pflastern lassen; seit 1858 trägt daher diese Straße seinen Namen. Seine letzte Ruhestätte fand K. auf dem Alten Friedhof der St.-Nicolai- und St.-Marien-Gemeinde (Prenzlauer Berg).

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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