Der Komplex aus Gebäuden unterschiedlicher Entstehungszeit umfaßt ein Gelände, das von der Iranischen, der Heinz-Galinski-, der Osloer und der Reinickendorfer Straße umschlossen wird. Die Einrichtung hat sich zum Schwerpunktkrankenhaus für die Innere Medizin, Allgemein- und Unfallchirurgie im Akutbereich profiliert. Bei einer Kapazität von 363 Betten werden jährlich über 10 000 Patienten und 15 000 Erste-Hilfe-Fälle betreut. Auf dem Gelände dieses Akademischen Lehrkrankenhauses der Charité befinden sich zudem eine Krankenpflegeschule sowie ein Seniorenpflegeheim der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Das von der Jüdischen Gemeinde Berlin ausgeschriebene und nach Plänen von Reimer & Körte (Konrad Reimer und Friedrich Körte) 1911 bis 1913 im Stil der beginnenden Moderne errichtete K. wurde 1914 in Betrieb genommen und schrittweise erweitert. Damit fand die Geschichte des bereits 1756 in der Auguststraße gegründeten Jüdischen Krankenhauses ihre Fortsetzung. Durch das Wirken bedeutender Mediziner wie James Israel, Paul Rosenstein und Hermann Strauß erlangte es einen hervorragenden, auch international geachteten Ruf. Nach 1933 wurde das Haus für die Allgemeinheit zunehmend gesperrt und als Ghetto und Sammellager zum Abtransport von Berliner Juden in die Vernichtungslager mißbraucht. Obwohl auch zahlreiche Ärzte und Pfleger des Krankenhauses diesem Terror zum Opfer fielen, konnte das J. weiterhin Bedürftige in beschränktem Umfang behandeln und betreuen. Nach der Wiederaufnahme eines öffentlichen Krankenhausbetriebes 1945 erhielt das K. 1963 den Status einer Stiftung bürgerlichen Rechts. Von 1968 bis 1983 erfolgten schrittweise Umbauten und Erweiterungen durch Günther Saleh Dybe, Dietrich Garski und Otto Herrenkind. Am Eingangsbereich der Heinz-Galinski-Straße erinnert eine Bronzetafel an die wichtigsten Etappen der Krankenhausgeschichte. Das von Reimer & Körte gebaute Hauptgebäude an der Iranischen Straße steht unter Denkmalschutz.