Jüdisches Krankenhaus

Mitte (Spandauer Vorstadt),
Auguststraße 14–16.

Dia-Serie Jüdisches Krankenhaus Das Haus baute 1858–1860 Eduard  Kontext: Knoblauch, Karl Heinrich Eduard Knoblauch im klassizistischem Stil. Der dreistöckige Klinkerbau auf dem Hof des Grundstücks diente zunächst als Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde. Schon wenige Jahrzehnte später war die Einrichtung trotz Um- und Erweiterungsbauten zu klein für die wachsende Zahl der Patienten. Deshalb zog die Klinik 1914 in einen  Kontext: Jüdisches KrankenhausNeubau in der Exerzierstraße (heute Iranische Straße). Das alte Gebäude des J. sowie das Vorderhaus wurden zwischen den Weltkriegen zu einem Zentrum jüdischer Wohlfahrtspflege. So waren hier zeitweise das Mädchenheim des Jüdischen Frauenbundes, eine Tagesstätte für Säuglinge, ein Kindergarten des Wohlfahrtsamtes, eine Kochschule, eine Näh- und Arbeitsstube, das Jüdische Kinderheim Ahawah, eine Zahnklinik, ein orthopädischer Turnsaal der Jüdischen Kinderhilfe, ein Kindergarten von Adass Jisroel und eine Kleiderkammer der Jüdischen Gemeinde untergebracht. Während des II. Weltkrieges richtete die Gestapo eine Sammelstelle für Berliner Juden ein, die zur Deportation vorgesehen waren. Danach gründete sich hier die Max-Planck-Schule (heute  Kontext: Max-Planck-Oberschule Max-Planck-Oberschule). Nach kurzzeitiger Nutzung als Internat sind heute die Räumlichkeiten leer. Die Anlage steht unter Denkmalschutz.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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