Der einzige erhalten gebliebene Kopfbahnhof Berlins wurde zwischen 1845 und 1847 von Friedrich Neuhaus und Ferdinand Wilhelm Holz (17991873) für die Berlin-Hamburger Eisenbahngesellschaft auf 6 370 mē errichtet. 1846 fuhr von hier der erste Zug nach Hamburg. 1870 erhielt der viergleisige Kopfbahnhof mit zwei Seitenbahnsteigen eine Schiebebühne. Im gleichen Jahr schloß man die Südwand der Halle. Das Empfangsgebäude ist als dreieinhalbgeschossiger Mauerwerkbau ausgeführt. Den überhöhten Mittelteil flankieren zwei Uhrentürme. Zwei Rundbogenportale ermöglichten die Durchfahrt von Lokomotiven bis auf den Vorplatz, wo sich die Drehscheibe befand. 1884 erfolgte nach Umleitung der Hamburger Züge zum Lehrter Bahnhof die Schließung des Hamburger Bahnhofs mit anschließendem Abbruch der Bahnsteighalle. Das Hauptgebäude wurde zunächst als Büro- und Wohngebäude für Eisenbahner genutzt. Nach Um- und Ausbauten zog 1906 das Verkehrs- und Baumuseum ein. 1911 um das Gleismuseum erweitert, umfaßte es seit 1917 auch eine Wasserbausammlung. 1984 übernahm der Senat das Objekt von der Deutschen Reichsbahn und nutzte es bis 1987 für verschiedene Ausstellungen. Nach erneutem Umbau durch Josef Paul Kleihues zwischen 1990 und 1995 dient das Gebäude seit 1996 als Museum für Gegenwart zur Präsentation zeitgenössischer bildender Kunst. Der H. steht unter Denkmalschutz.