Grüber, Heinrich Karl Ernst

* 24.06.1891 Stolberg/Rheinland,
† 29.11.1975 Berlin,
Theologe.

Nach dem Abitur in Eschweiler studierte G. von 1910 bis 1914 Philosophie, Geschichte und Theologie in Bonn, Berlin und Utrecht. 1914 absolvierte er sein erstes theologisches Examen. Nach verschiedenen Tätigkeiten wurde G. 1933 Mitglied des Pfarrernotbundes und 1934 Vertrauensmann des Kreisbruderrates der Bekennenden Kirche für die Diözese Berlin-Land I. Ab 1934 wirkte er u. a. als Pfarrer in Berlin, leitete die Hilfsstelle der Bekennenden Kirche für die evangelischen „Nichtarier“ (Büro Grüber) zunächst im Kaulsdorfer Pfarrhaus, ab Dezember 1938 in der Oranienburger Straße 20 und ab 1939 An der Stechbahn (heute eingezogen) 3–4. Von 1940 bis 1943 war er in Konzentrationslagern interniert. Am 13. 4. 1945 bevollmächtigte ihn der Berliner Bruderrat der Bekennenden Kirche, mit den zukünftigen Besatzungsmächten Gespräche aufzunehmen. April/Mai 1945 übte er das Amt des Bürgermeisters in Berlin-Kaulsdorf aus und wurde am 17. 5. 1945 Beirat für kirchliche Angelegenheiten im Magistrat von Berlin. Seit dem 15. 7. 1945 Propst von St. Marien und St. Nikolai, war G. von 1949 bis 1958 Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands bei der Regierung der DDR. 1958 wurde G. von der DDR-Regierung als unerwünschte Person von dieser Funktion entbunden. G. erhielt mehrere Ehrungen in Berlin, sein Ehrengrab befindet sich auf dem  Kontext: Domfriedhof II Domfriedhof II. 1948 erhielt er die Ehrendoktorwürde der  Kontext: Humboldt-Universität zu Berlin Humboldt-Universität und am 8. 5. 1970 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Berlin ( Kontext: Ehrenbürger von Berlin Ehrenbürger). In der Oranienburger Straße 20 erinnert eine Gedenktafel an ihn ebenso wie in Steglitz und Hellersdorf (Kaulsdorf).

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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