Geschonneck, Erwin

* 27.12.1906 Bartenstein/Ostpreußen,
Schauspieler.

1909 kam G. mit seiner Familie nach Berlin und wohnte in der Ackerstraße. Schon während seiner Schulzeit zog es ihn zu den Laienschauspielern. G. mußte aber auf Verlangen seines Vaters einen Büroberuf erlernen. 1929 wurde er Mitglied der KPD und seit 1930 wirkte er im Kabarett der „Roten Hilfe“ und anderen Agitpropgruppen mit. 1933 ging er mit einer Schauspielgruppe in das Exil nach Polen und 1934 nach Moskau, wo er sich deutschsprachigen Theatern anschloß. 1937 mußte G. die Sowjetunion verlassen und ging nach Prag, wo er 1939 verhaftet und an die Gestapo nach Berlin ausgeliefert wurde. Von 1939–1945 war er in den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Dachau und Neuengamme inhaftiert. Am 3. 5. 1945 zählte G. zu den wenigen Überlebenden des KZ-Schiffes „Cap Arcona“. Von 1946 bis 1949 spielte er an den Hamburger Kammerspielen. Im Mai 1949 ging er nach Berlin an das  Kontext: Berliner Ensemble Berliner Ensemble zu Bertolt  Kontext: Brecht, Bertolt Eugen Friedrich Brecht und spielte dort u. a. den Matti in „Herr Puntila und sein Knecht Matti“. Ab 1955 wirkte G. auch als Schauspieler beim DEFA-Spielfilmstudio und spielte in mehr als 80 Filmen, u. a. Hauptrollen in „Nackt unter Wölfen“, „Jakob der Lügner“, „Karbid und Sauerampfer“. Am Theater gestaltete er ca. 40 Rollen. 1984 erschien seine Autobiografie „Meine unruhigen Jahre“. G. wohnt in der Karl-Liebknecht-Straße.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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