Seine Geburtstag wurde nicht registriert und blieb auch ihm selbst unbekannt. Während der Französischen Revolution floh die Familie von Ch. über mehrere Stationen nach Berlin. Mit 15 Jahren wurde er Page der Prinzessin Luise und war im Schloß Monbijou tätig. Sie ermöglichte ihm den Besuch des Französischen Gymnasiums, Niederlagstraße, und der Militärakademie. 1798 trat er in das preußische Heer ein, 1808 quittierte er den militärischen Dienst und befaßte sich nur noch mit literarischen und seit 1812 auch mit botanischen Studien. Bereits 1803 hatte Ch. Verbindung zu Karl August Varnhagen von Ense (17851858), mit dem er von 1804 bis 1806 den Grünen Almanach herausgab. Ch. nahm von 1815 bis 1818 an der wissenschaftlichen Weltumsegelung der russischen Fregatte Rurik teil. Später wirkte er im Botanischen Garten in Schöneberg (u. a. als Kustos) und gehörte der Akademie der Wissenschaften an. Seinen Ruhm erwarb er jedoch als romantischer Dichter. Er trat u. a. mit politischer und sozialer Lyrik (z. B. Die alte Waschfrau) hervor. 1814 erschien sein Kunstmärchen Peter Schlemihls wundersame Geschichte. Die Chamissostraßen (Pankow, Spandau) und der Chamissoplatz (Kreuzberg) tragen seinen Namen. Das Chamissodenkmal steht am Monbijoupark. 1952 wurde sein Grab auf dem Jerusalems- und Neue Kirche Friedhof III (Kreuzberg) zum Ehrengrab.