Brahm (eigentl. Abrahamsohn), Otto (Pseud. Otto Anders)

* 05.02.1856 Hamburg,
† 28.11.1912 Berlin,
Literaturhistoriker, Dramaturg.

Nach einer Banklehre und einem Studium der Germanistik setzte er sich Anfang der 80er Jahre als einer der wichtigsten Theaterkritiker in Berlin durch. Seit 1884 lebte er unter dem Pseudonym Otto Brahm. B. gilt als Begründer des deutschen Bühnenrealismus und gehörte zu den Mitbegründern des Vereins „Freie Bühne“ in Berlin. Seit 1890/91 gab er die Wochenschrift „Freie Bühne für modernes Leben“ heraus. Ab 1891 war er vorrangig als Regisseur und Theaterleiter tätig. 1894 bis 1904 war B. Leiter des  Kontext: Deutsches Theater und Kammerspiele Deutschen Theaters und ab 1905 Leiter des  Kontext: Lessing Theater Lessing-Theaters. 1893 brachte er die erste öffentliche Aufführung der „Weber“ von Gerhart Hauptmann (1862–1946) heraus. 1878 wohnte B. in der Spandauer Straße, etwa seit 1880 in der Wilhelmstraße, dann Kronprinzenufer 7 (heute John-Foster-Dulles-Allee) und In den Zelten 14. Nach ihm ist in Weißensee die Otto-Brahm-Straße benannt. Eine  Kontext: Otto-Brahm-Büste Otto-Brahm-Büste steht auf dem Platz vor dem Deutschen Theater.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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