Berolina

Die Skulptur befand sich in Mitte (Königstadt),
auf dem Alexanderplatz.

Die B. war im Mai 1889 als provisorisches Riesengipsstandbild auf dem Potsdamer Bahnhof zur Begrüßung des italienischen Königs Umberto (Humbert) I. aufgestellt worden. Entworfen von Emil  Kontext: Hundrieser, Richard Franz Emil Hundrieser, wurde die Figur später in Kupfer getrieben und am 17. 12. 1895 vor dem Warenhaus Tietz auf der westlichen Seite des Alexanderplatzes aufgestellt. Während der Novemberrevolution wurde die B. beschädigt und dann zeitweilig in einem Schuppen in Treptow ausgelagert. Pfingsten 1927 mußte sie dem U-Bahn-Bau weichen, da sie mit ihren 5 t zu schwer war. Im Dezember 1933 kam sie an die Ecke des neugebauten  Kontext: Alexanderhaus Alexanderhauses auf einem neuen Sockel, gegenüber ihrem alten Standort. Im Oktober 1944 wieder entfernt, hat man die Kupferplastik zersägt und vermutlich eingeschmolzen. 1958 wurde dann auch der Sockel beseitigt. Modell für die Berolina, der lateinisierte Name für Berlin, soll die Schusterstochter Anna Sasse aus der Gertraudenstraße gewesen sein. Zunächst für den Bürgersaal des  Kontext: Rotes Rathaus Roten Rathauses gemalt, entstanden danach später die Standbilder aus Gips und Kupfer. Das metallene Original war 7,50 m hoch und stand bis 1927 auf einem 6,25 m hohen dunkelrotem Sockel aus schwedischem Granit. Es zeigte eine junge üppige Frau in selbstbewußter Haltung mit Mauerkrone und Kranz aus Eichenlaub auf dem Kopf. Sie trug ein Kettenpanzerhemd und eine Kette mit dem Amtszeichen des Stadtoberhauptes.

 

© Edition Luisenstadt, 2002
Stand: 19. Mrz. 2002
Berliner Bezirkslexikon, Mitte
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